Kultur:München lädt zum Flower-Power-Festival

Kultur: Im Botanischen Garten präsentieren sich die Gärtner des Münchner Flower-Power-Festivals (v.l.): Michael John Gorman (Gründungsdirektor Naturkundemuseum Bayern/Biotopia), Max Wagner (Geschäftsführer Gasteig), Anna Kleeblatt (Festivalleitung), Roger Diederen (Direktor Kunsthalle München) und Gudrun Kadereit (Direktorin Botanischer Garten München-Nymphenburg).

Im Botanischen Garten präsentieren sich die Gärtner des Münchner Flower-Power-Festivals (v.l.): Michael John Gorman (Gründungsdirektor Naturkundemuseum Bayern/Biotopia), Max Wagner (Geschäftsführer Gasteig), Anna Kleeblatt (Festivalleitung), Roger Diederen (Direktor Kunsthalle München) und Gudrun Kadereit (Direktorin Botanischer Garten München-Nymphenburg).

(Foto: Flower Power Festival / Robert Haas)

Mehr als 500 Veranstaltungen soll es von Februar bis Oktober geben. Was über die Pläne bislang bekannt ist.

Von Evelyn Vogel

So viele blumige Worte gab es selten bei der Vorstellung einer Kulturveranstaltung wie bei der des Flower-Power-Festivals in München. Doch wo lägen blühende Wortspiele mehr in der Natur der Sache als bei dem achtmonatigen Event, das sich von der Saat bis zur Blüte dem Wachsen von Kooperationen und dem Gedeihen von Inklusion verschrieben hat und dabei die Natur in der Stadt feiert. Die Saat, die in der Folge des überaus erfolgreichen Faust-Festivals vor fünf Jahren ausgebracht wurde, hat bereits bei einigen der mehr als 200 Programmpartnern gekeimt. So richtig aufgehen wird sie Anfang Februar. Bis 7. Oktober sollen die mehr als 500 Veranstaltungen dann die schönsten Blüten treiben.

Die Ursaat des Flower-Power-Festivals legte - wie schon beim Faust-Festival - die Kunsthalle im Zentrum der Stadt mit der Idee, eine Ausstellung der Geschichte der Blumen in der Kunst zu widmen - "von der Antike bis zur Gegenwart", so deren Leiter Roger Diederen. Mitinitiator ist erneut der Gasteig, für den Geschäftsführer Max Wagner verspricht, das HP8 im Süd-Osten Münchens als Festivalzentrum in einen Blütenrausch zu versetzen. Das Programm reicht von einer interaktiven Videoinstallation über Performances, Theater und Tischgesprächen bis zur Ansiedlung eines Bienenvolkes auf dem Dach.

Einen Festivalpass zu stemmen, ist nicht gelungen, dafür sind zu viele der Programmpartner auf die Einnahmen angewiesen. Aber was im HP8 stattfindet sowie einiges anderes soll kostenfrei zugänglich sein. Zwei neue Hauptakteure konnte das Festival gewinnen: Den Botanischen Garten und das Biotopia Lab. Beide werden als Flower-Power-Gärtner in Nymphenburg die Natur feiern und setzen mit ihren wissenschaftlichen Veredelungskenntnissen auf Artenvielfalt und Diversität.

Als Schmetterling über die Blumenwiese fliegen

Man habe sich mit einem riesigen Programm aus Ausstellungen, Vorträgen, Installationen, Konzerten, Themenpfaden und Theater "weit hinausgelehnt", wie Gudrun Kadereit, Direktorin des Botanischen Gartens München, sagt. Und auch Michael John Gorman kündigt für das Biotopia Lab einen bunten Strauß an, unter anderem wird es um Bestäuber als "kleine Helden der Natur" gehen. Wer keine Höhenangst hat, sollte sich den Virtual-Reality-Flug als Schmetterling über eine Blumenwiese nicht entgehen lassen, bei dem man nicht nur im Sturzflug über ein Blütenmeer sausen, sondern auch der Pheromonspur eines Insekts folgen kann.

Partizipation und Inklusion werden das Flower-Power-Festival prägen, wie dessen Leiterin Anna Kleeblatt betont. Vielfalt und Diversität sollen in schönster Pracht erblühen. Deshalb wäre es unfair, von den 200 weiteren Programmpartnern einzelne herauszugreifen. Die Website des Festivals (www.flowerpowermuc.de) bietet einen umfassenden Überblick über all die über die ganze Stadt verteilten großen und kleinen Gärtner des Festivals und wird ständig aktualisiert. Denn wie beim Faust Festival vor fünf Jahren wird die Idee weiter wuchern.

Sollte sie sich zum Dschungel auswachsen, wäre das auch nicht schlimm. Denn eine Stadt wie München, die mit knapp 50 Prozent als die am stärksten versiegelte Deutschlands gilt, kann gar nicht genug Natur in der Stadt feiern.

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