Süddeutsche Zeitung

Neuland:Sinnvolles Pfanddrama

Flaschen sammeln für den guten Zweck und Wärme-Pads gegen Schmerzen - Nachrichten aus dem jungen München.

Von Louis Seibert und Celine Weiser

Sammeln

Mit Pfandflaschen Gutes tun. Clarissa Hamann, 27 und Anna Erb, 29, unterstützen mit ihrem Flaschenkollektiv gemeinnützige Vereine in München. Dafür sammeln sie einmal im Monat die Pfandflaschen der Münchner ein. Den Erlös spenden sie.

Die Idee für das Flaschenkollektiv kam Clarissa aufgrund ihrer Wohnsituation. "Ich wohne in einer WG. Wir haben immer dieses Pfanddrama. Irgendwann dachte ich mir - das kann man doch auch sinnvoll nutzen", sagt sie. Wieso also nicht das Pfand nehmen, um soziale Einrichtungen in München zu fördern?

Am vergangenen Samstag waren Clarissa und Anna zum zweiten Mal auf Sammeltour, momentan nur in der Maxvorstadt und in Schwabing-West. "Es lief richtig gut. Wir sind sehr happy", bekräftigt Anna. Aber wie so oft läuft nicht alles ganz glatt. "Manchmal kommen wir an und das Pfand ist schon weg. Es gibt Leute, die das mitnehmen. Ich hoffe nur, dass es ein Bedürftiger war. Das ist für uns dann in Ordnung - irgendwie", erzählt Clarissa.

342,62 Euro hat das Flaschenkollektiv dennoch gesammelt. Anmeldungen für die Sammelaktion sind über die offizielle Website des Kollektivs möglich.

Wärmen

Mit ihrem Start-up "Mage Underheat" entwickeln die Geschwisterpaare Franziska, Kilian und Stefan Génevaux sowie Bernhard und Teresa Magerl, alle Anfang bis Mitte 20, wärmende Unterwäsche. Diese soll insbesondere Frauen mit starken Periodenschmerzen einen einfacheren Alltag ermöglichen. "Bislang hat es an diskreten, alltagstauglichen und vor allem auch nachhaltigen Lösungen gefehlt", sagt Bernhard Magerl. "Das wollten wir ändern."

In ihre Unterwäsche haben die jungen Münchner per Akku beheizbare Wärme-Pads eingearbeitet. Diese sollen die Funktion von Wärmepflastern oder auch Wärmflaschen ersetzen. Derzeit entwickeln sie einen ersten Prototyp. "Wir verhelfen Frauen, die unter starken Periodenschmerzen leiden, damit zu mehr Flexibilität und Unabhängigkeit", fasst Franziska den Kerngedanken ihres Projektes zusammen. Zusätzlich wollen sie weitere Themen rund um die Periode und Menstruation ansprechen und diese dadurch enttabuisieren.

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