Befragt man das Merriam Webster Dictionary zur Bedeutung des englischen Wortes "Lollapalooza", lautet die Antwort: außergewöhnlich eindrucksvoll. Für eine Festival-Reihe also ein in jeder Hinsicht verheißungsvoller Name. Und gleichzeitig eine Marke, die weltweit Hunderttausende Festivalgänger anzieht. Das 2005 im Grant Park in Chicago etablierte Lollapalooza-Festival ist inzwischen auch in Berlin, São Paulo, Buenos Aires, Santiago de Chile, Stockholm und Paris vertreten. Wie zunächst der Münchner Merkur berichtete, soll im September 2020 mit München ein weiterer Ableger hinzukommen, wenngleich unter anderem Namen: Superbloom. Stattfinden sollte die mehrtägige Veranstaltung im Olympiapark.
Den Bericht dementieren will man bei der Olympiapark GmbH nicht. Der Pressesprecher sagte der SZ nur: "Wir sind in Gesprächen." Die weitere Kommunikation sei zum jetzigen Zeitpunkt Sache des Veranstalters aus Berlin. Im dortigen Olympiapark und im Olympiastadion fand am 7. und 8. September die fünfte Hauptstadt-Auflage des Festivals statt. Mehr als 80 000 Besucher kamen, um Acts wie Swedish House Mafia, Kings of Leon, Billie Eilish, Kraftklub oder Rita Ora zu sehen.
Festivals:"Als ich angefangen habe, gab es viel weniger Klauseln"
Wie gelingt ein gutes Festival-Line-up? Annika Hintz, Bookerin des MS Dockville, spricht über Trends, Schnelllebigkeit und die diesjährige Headlinerin Billie Eilish.
Identitätskern des Lollapalooza ist seit seiner Gründung durch Perry Farrell, Sänger der US-Grunge-Band Jane's Addiction, dass neben einer Mischung verschiedener Musikrichtungen auch bildende Kunst, artistische Perfomances, Schauspiel, Workshops zu unterschiedlichen Themen, Lesungen und Infostände dazugehören. Ein alternativer Crossover-Mix, der inzwischen jedoch, so Kritiker, in Form von teuren Ticketpreisen der Kommerzialisierung zum Opfer gefallen sei.
Laut der Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzenden der Olympiapark GmbH, Christine Strobl (SPD), soll auch die neue Veranstaltung in München einen "breiten Kunst- und Kultur-Einschlag bekommen und nicht nur das Thema Musik im Vordergrund stehen." Bislang geplant ist laut Strobl, dass sich ein Großteil des Geschehens im Stadion und der Olympiahalle abspielen soll. Auch Strobl möchte den laufenden Verhandlungen nicht zu weit vorgreifen. Wenn das Festival kommt, sei das jedoch zu begrüßen und "ein Schritt, der den Olympiapark weiter belebt".
Terminlich sieht Strobl keine Kollisionsgefahren, da etwa das Action-Sport-Festival "Munich Mash" bereits im Frühsommer stattfinden wird und auch andere Großveranstaltungen wie "Tollwood", "Sommernachtstraum" oder "Impark" vorher angesetzt sind. Auch beim Outdoorsport-Festival, das die Stadt am vergangenen Wochenende selbst ausgerichtet hat und das im kommenden Jahr wieder stattfinden soll, sei man zeitlich ausreichend flexibel.