Prächtig thront die Feldherrnhalle am Odeonsplatz, doch der Bau mit seinen großen Steinlöwen, die wachsam stadtauswärts zum Siegestor blicken, ist in die Jahre gekommen. Das historisch bedeutende Bauwerk soll deswegen das erste Mal seit der Nachkriegszeit umfassend saniert werden. Dies sei dringend nötig, wie der bayerische Finanzminister Albert Füracker (CSU) erklärt.
12,5 Millionen Euro will der Freistaat in die Sanierung stecken, drei Jahre sollen die Arbeiten dauern. Den Anfang macht die Ertüchtigung der Eisenkonstruktion, um Gewölbe und Pfeiler dauerhaft standsicher zu machen, sowie die Instandsetzung der Natursteinflächen. In weiteren Bauabschnitten werden dann das Dach, die Rückwand und die Gewölbedecken erneuert. Auch die großen Bronzestatuen der Generäle Tilly und Wrede, das bayrische Armeedenkmal und die steinernen Löwen sollen wieder strahlen. Auf das Dach kommt eine Photovoltaikanlage, die unter anderem die neue LED-Beleuchtung mit Strom versorgen soll, so ein Sprecher des Bauministeriums. Als Passant werde man von der Anlage jedoch nichts merken.
Ursprünglich hätte die Sanierung dieses Jahr schon fertig sein sollen. Doch das Projekt verzögerte sich wegen der Corona-Pandemie und unvorhergesehenen Extra-Aufwands, sodass erst an diesem Mittwoch die Arbeiten offiziell begannen.
Während der Baumaßnahmen sei die Feldherrnhalle nicht für Besucher zugänglich, erklärte Bayerns Bauminister Christian Bernreiter (CSU). Man wolle jedoch Infotafeln am Bauzaun anbringen und einen mit der Fassade bedruckten Vorhang vor das Gebäude hängen. Das Musikhighlight „Klassik am Odeonsplatz“ werde weiterhin stattfinden können. Bernreiter zeigte sich zufrieden: "Mit der Sanierung bewahren wir das Ensemble des Odeonsplatz für zukünftige Generationen!"
Die Feldherrnhalle, deren architektonisches Vorbild die „Loggia dei Lanzi“ in Florenz ist, wurde 1841 bis 1844 im Auftrag König Ludwigs I. von Bayern errichtet. Mit dem Bau wollte Ludwig I. der bayerischen Armee und ihren Feldherren ein Denkmal setzen.Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde die Halle als Kultort inszeniert. Hier war am 9. November 1923 ein Zug von Putschisten, unter ihnen Adolf Hitler, auf dem Weg zum Kriegsministerium von der Landespolizei aufgehalten worden.