Vor dem Champions-League-Spiel zwischen dem FC Bayern und Benfica Lissabon ist es am Mittwochabend auf der U-Bahn-Strecke zu einem größeren Chaos gekommen. Auf der U6 von der Innenstadt nach Fröttmaning waren massive Verzögerungen die Folge. Deswegen musste die Partie 15 Minuten später angepfiffen werden.
Für die Probleme gab es gleich mehrere Gründe. Einer war ein Einsatz der Feuerwehr: In der U-Bahnstation am Marienplatz hatte die Brandmeldeanlage Alarm ausgelöst, weil Fußballfans von Benfica Lissabon laut Polizei am Bahnsteig Bengalos gezündet hatten. Auch Böller seien eingesetzt worden. Die Feuerwehr rückte um 18.45 Uhr mit 45 Einsatzkräften aus, konnte beim Eintreffen aber nur noch eine leichte Verrauchung feststellen. Löschen musste sie nichts. Doch die Fahrgäste mussten den U-Bahnhof verlassen. Es kam zu größeren Stauungen, die sich nur allmählich auflösten.
Schon gegen 17 Uhr hatten sich laut Polizei rund 400 Anhänger der Gastmannschaft aus Lissabon auf dem Marienplatz versammelt und vermehrt Pyrotechnik eingesetzt und Böller geworfen. Eine Person, die Pyro abbrannte, sei festgenommen worden. Es werde wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz gegen sie ermittelt.
Auch am Odeonsplatz wurde fast parallel zum Marienplatz der Rauchalarm ausgelöst, weil laut Polizei ein Benfica-Fan einen pyrotechnischen Gegenstand in der U-Bahn zündete. Diese sei wegen des Rauchs von der U-Bahnwache evakuiert worden. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. Der Verursacher sei festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Gegen ihn werde wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz ermittelt. Nach der Erhebung einer Sicherheitsleistung von 3000 Euro sei er wieder entlassen worden.
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Laut der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) konnten die beiden Bahnhöfe Marienplatz und Odeonsplatz wegen des Feuerwehreinsatzes eine halbe Stunde lang nicht angefahren werden. Züge fuhren ohne Halt durch, das half auch dabei, den Rauch zu beseitigen.
Neben den Pyrotechnik-Vorfällen gab es zudem eine Stellwerkstörung am Kieferngarten, die zu zusätzlichen Problemen führte. Zwei Stunden lang konnten die U-Bahnen nicht zwischen Studentenstadt und Garching verkehren. Erst um 20.30 Uhr war die Störung behoben. Die Fußballfans, die in Fröttmaning aussteigen wollten, mussten bis dahin auf anderem Weg ans Ziel kommen.
In der Arena informierte rund zehn Minuten vor dem eigentlichen Spielbeginn um 21 Uhr der Stadionsprecher die Zuschauer über die Verzögerung. Die Reaktion: Pfiffe, aber auch Applaus. Schließlich waren zu diesem Zeitpunkt noch „Tausende Fans“ auf dem Weg zur Arena, wie Stadionsprecher Stephan Lehmann berichtete.