Anhänger der FC-Bayern-Basketballer dürfen sich in der kommenden Bundesliga-Saison auf spektakuläre Heimspiele freuen – unabhängig vom gebotenen Sport: Der Klub installiert anstelle des gewohnten Parketts einen neuartigen, rund 580 Quadratmeter großen Video-Glasboden fest in seiner angestammten Arena am Westpark. Die im Boden integrierten Leuchtdioden bilden dabei nicht nur die Spielfeldmarkierungen ab, sondern ermöglichen auch Animationen und Grafiken: Von Werbebotschaften über Hintergrund-Action bei Cheerleader-Tänzen bis hin zu relevanten Spieldaten kann während der Spielpausen alles eingeblendet werden. „Visuelle Wow-Effekte“ versprechen die Bayern-Basketballer in ihrer Mitteilung vom Dienstag.
Bei den in der Euroleague geplanten Auftritten der Mannschaft in der neuen Multifunktionshalle im Olympiapark müssen die Fans auf den LED-Mehrwert freilich verzichten: Aus technischen Gründen ist der Einbau des Hightech-Untergrunds wegen der dort verlegten Eisfläche nicht möglich. Auf internationaler Ebene ist somit Panathinaikos Athen vorerst das einzige Team, das auf dem futuristischen Untergrund antritt: Die Griechen hatten bereits im Juli angekündigt, den Glasboden in ihrer renovierten Halle zu verlegen und von Oktober an alle Partien in der europäischen und in der griechischen Liga darauf zu bestreiten.
Vor einem Jahr hatten die FC-Bayern-Basketballer den von der oberbayerischen Firma ASB GlassFloor hergestellten Boden erstmals in einem Pflichtspiel getestet, beim Start in die Bundesliga-Saison. Seinerzeit waren auch Beobachter der nordamerikanischen Profiliga NBA sowie der mit der Champions League im Fußball vergleichbaren Basketball-Euroleague anwesend, um sich ein Bild von der Innovation zu verschaffen. Und die kam offensichtlich nicht nur bei den Akteuren auf dem Spielfeld gut an. „Das war wirklich ein cooles Erlebnis“, wird Nationalspieler Andreas Obst in der Klubmitteilung zitiert: „Damals habe ich schon gesagt, dass ich mich daran gewöhnen könnte.“
Nun können die Profis sogar auf dem Videoboden trainieren und von dessen vielfältigen Möglichkeiten profitieren. Dadurch, dass etwa Positionsdaten in Echtzeit erfasst und verarbeitet werden, erhalten Trainer und Spieler unmittelbar die besten Passoptionen und Abwehrpositionen aufgezeigt. Marko Pesic, der Geschäftsführer der Bayern-Basketballer, glaubt, dass „die visuelle Faszination und das interaktive Potenzial des Bodens auch für viele andere Events hochattraktiv ist. Dieser Boden wird das Zuschauererlebnis verändern“.