Bayern gegen Hoffenheim:Volles Haus in der Arena

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Am Samstag könnten erstmals seit Beginn der Pandemie wieder 70 000 Fußballfans zur Allianz Arena strömen. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Erstmals seit März 2020 darf der FC Bayern sein Stadion wieder voll machen. Etwa 200 zusätzliche Sicherheitskräfte sind beim Spiel gegen Hoffenheim im Einsatz, um die Einhaltung der 3-G-plus-Regel zu überwachen.

Von Linus Freymark

Als die Spieler des FC Bayern am 8. März 2020 den Platz verlassen, wissen sie noch nicht, dass das Spiel gegen den FC Augsburg, den sie gerade mit 2:0 in die Kabine geschickt haben, ein spezielles ist. Wobei, etwas Besonderes hatte dieser Sonntagnachmittag schon damals: Die Bayern feiern an diesem Tag ihr 120-jähriges Vereinsjubiläum, die Spieler laufen in eigens entworfenen Traditionstrikots auf und auf den Rängen haben die Fans eigens eine Choreografie entwickelt. 75 000 Zuschauer zählen die Statistiker auf den Tribünen. Kurz nach dem Abpfiff weiß das noch niemand, aber: Es wird für mehr als eineinhalb Jahre das letzte Mal sein, dass die Arena in Fröttmaning komplett ausgelastet ist.

An diesem Samstag nun kehren die Fans ins Stadion zurück. Erstmals seit jenem 8. März 2020 dürfen die Bayern beim Heimspiel gegen Hoffenheim das Stadion wieder vollmachen, mindestens 70 000 Fans finden nun - nach langen Monaten der Geisterspiele und reduzierter Stadionkapazität - wieder Platz in der Arena. Die Spieler des Rekordmeisters freut das naturgemäß. "Die Fans sind ein elementarer Bestandteil des Fußballs", sagt Kapitän Manuel Neuer vor der Partie. "Sie machen jedes Stadion lebendig und motivieren uns zusätzlich."

Etwa 200 zusätzliche Sicherheitskräfte sind im Einsatz

Doch was die Spieler freut, stellt Verein, Sicherheitsbehörden sowie die Münchner Verkehrsbetriebe durchaus vor Herausforderungen. Natürlich mussten die Verantwortlichen im Vergleich zum Augsburg-Spiel im März vergangenen Jahres nachsteuern. So gilt an diesem Samstag im Stadion die 3-G-plus-Regel, die Zuschauer müssen also entweder geimpft, genesen oder mittels der PCR-Methode getestet sein. Etwa 200 zusätzliche Security-Mitarbeiter werden im Einsatz sein, um die Einhaltung der Vorgaben zu überwachen.

Zudem wird die Arena bereits zweieinhalb Stunden vor Anpfiff und damit eine halbe Stunde früher als normalerweise geöffnet sein - so wollen die Bayern sicherstellen, dass alle Fans rechtzeitig durch die Sicherheitskontrolle gelangen und pünktlich auf ihre Plätze kommen können. "Wir werden alle notwendigen Vorkehrungen sorgfältig treffen, um weiterhin ein Höchstmaß an Sicherheit und die Gesundheit der Zuschauer gewährleisten zu können", betont der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern, Jan-Christian Dreesen.

Doch nicht nur der Verein ist verantwortlich dafür, dass die Fans sicher ins Stadion und wieder nach Hause gelangen - auch die Münchner Polizei ist nach mehr als eineinhalb Jahren wieder bei regulärem Betrieb in der Arena vor Ort. Etwa 200 Beamte werden rund um das Fußballspiel im Einsatz sein, teilt ein Polizeisprecher mit. Dies sei in etwa die gleiche Zahl wie beim letzten Aufeinandertreffen beider Mannschaften vor der Pandemie, somit sind keine zusätzlichen Kräfte im Dienst, die etwa speziell für die Überwachung der Corona-Regeln zuständig sind.

Denn "für die Einhaltung der Corona-Regeln" sei "der Veranstalter in der Verantwortung", so das Präsidium. Besonderen Herausforderungen nach der langen Pause sieht man bei der Polizei laut dem Sprecher nicht entgegen, immerhin sei "die einsatzführende Stelle ein volles Stadion gewohnt". Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, stehe man zudem im Austausch mit den Verantwortlichen beim FC Bayern.

Eine Maskenpflicht am Platz wie bei der EM im Sommer gibt es nicht mehr

Auch die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) wird am Samstag in das Geschehen in Fröttmaning eingespannt sein. Dem Verkehrsbetrieb obliegt der Transport der Fans zum Stadion und wieder zurück in die Stadt. Und auch hier sieht man keine großen Unterschiede zu den präpandemischen Zeiten. "Es werden bis zu elf zusätzliche Züge im Einsatz sein", teilt die MVG mit. "Das entspricht Vor-Covid-Niveau."

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Da der Betrieb auch während des Lockdowns nie groß heruntergefahren wurde, sei es nun kein Problem, die zusätzlichen Kapazitäten bereitzustellen. Jedoch rechnet man bei der MVG nicht mit der vollen Auslastung der Züge. Während der Pandemie habe man gesunkene Fahrgastzahlen festgestellt, dies sei auch bei den Heimspielen mit beschränkten Zuschauerzahlen zu beobachten gewesen. "Wir gehen daher zunächst von geringeren Fahrgastzahlen aus", heißt es aus der MVG-Zentrale.

Ob wirklich alles so reibungslos ablaufen wird, so wie es Verein, Sicherheitsbehörden und Verkehrsbetriebe erwarten, wird der Spieltag zeigen. Offen ist, wie voll das Stadion wird, bis Freitagnachmittag war es nicht ausverkauft. Und zumindest ein Problem sind die Bayern als Veranstalter los: Während der Europameisterschaft gab es Kritik an den Fans, weil sie sich nur teilweise an die Maskenpflicht am Platz hielten. Durch die 3-G-plus-Regel ist diese nun abgeschafft - und so können sich alle vielleicht endlich wieder voll auf das Geschehen auf dem Rasen konzentrieren.

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