Süddeutsche Zeitung

Fasching in München:Napoleon, Miss Ella und all die anderen hohen Tiere

Wenn der Fasching schon ausfallen muss, hilft ein Blick in die Foto-Archive, um bessere Laune zu bekommen: die Maskeraden berühmter und nicht berühmter Münchner.

Der schlechteste Faschings-Witz in diesem Jahr? "Ich geh als Sofa und bleibe zuhause." Ein als Möbelstück verkleideter Narr fand sich nicht unter den alten Fotos - was erstaunlich ist. Denn an bunten Maskenbällen, irrwitzigen Faschingsumzügen und hemmungslosem Tanz mit Marktweibern hat München viel zu bieten. Die Tradition ist lang: 1893 wurde die "Carnevalsgesellschaft" gegründet, die Brauereien finanzierten den ersten Faschingsumzug. Immer wieder fielen Festivitäten aus, etwa in den Jahren um den Ersten Weltkrieg. Die gute Nachricht zum Schluss: Die Planungen für "München narrisch" laufen, der Straßenfasching soll vom 27. Februar bis 1. März 2022 über die Bühne gehen. Um die vorletzte Jahrhundertwende herum gab es regelmäßig einen großen Auftrieb auf der Ludwigstraße: Aufwändig geschmückte Wagen wurden beim Münchner Faschingsumzug um 1900 präsentiert, etwa der mit einer wohl recht starken Miss Ella und einem Mister Sepp.

Ein ziemlich großer Napoleon: Das dazugehörige Kostüm hatte sich der damalige Ministerpräsident Franz Josef Strauß, hier mit seinem Ex-Schwiegersohn Michael Hohlmeier und Tochter Monika Hohlmeier, für den Fasching im Jahr 1986 bei der Bayerischen Staatsoper ausgeliehen.

Vergangene Pracht: Tänzerinnen der Prinzengarde der Faschingsgesellschaft Narrhalla posieren vor dem Bayerischen Hof.

Bleibender Genuss: Krapfen in allen Variationen, gerne auch mit Pfirsich on top.

Bitte genau hinschauen, hier verstecken sich Fußballkünstler: Torwart Sepp Maier (2. von links) und Uli Hoeneß (rechts) beim Sportlerball im Jahr 1972. Die Dame in ihrer Mitte hat sich so gut verkleidet, dass sie unerkannt bleibt.

Gut gerüstet: Die "Damischen Ritter" beim Faschingsumzug im Jahr 2019 mit Bonbons und Schwertern.

Mittendrin: Der österreichische Volksschauspieler Hans Moser 1950 mit dem Münchner Prinzenpaar.

Der Tanz der Marktfrauen am Viktualienmarkt - von welchem Datum diese Aufnahme wohl stammt? Es war der 25. Februar 2020. Ein knappes Jahr her also, und die einzigen Masken, die man sieht, sind jene der fröhlichen Clowns.

Diese Aufnahme ist noch nicht einmal ein Jahr alt: Die Faschingsgesellschaft Narrhalla feiert höchst gedrängt im Festsaal des "Bayerischen Hofs" den "Carneval in Rio". Mindestabstand? Naja.

Hat einen Löwen: Der damalige Ministerpräsident Horst Seehofer trägt 2015 in der Staatskanzlei eine Maske der "Weissahoarer Giggalesbronzer".

Hat einen Vogel: Ottfried Fischer bei der Vergabe des Ordens "Wider den tierischen Ernst" im Wirtshaus im Schlachthof im November 2011.

Hat Spaß: OB Christian Ude 2008 mit Gardemädchen bei der Inthronisation des Narrhalla-Prinzenpaares.

Hat Stacheln: Ein knalliger Kaktus beim Faschingstreiben auf dem Viktualienmarkt im Jahr 2012.

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