Süddeutsche Zeitung

Fasching:Die Marktweiber tanzen wieder

Der Faschingsendspurt in München beginnt am kommenden Sonntag: Mit dem Umzug durch die Altstadt, dem Unsinnigen Donnerstag am Viktualienmarkt und Mickie Krause in der Fußgängerzone.

Von Stephan Handel

Es ist übrigens tatsächlich bald Fasching, auch in München, und damit das auch ja niemand übersieht, hatten Kommunalreferentin Kristina Frank und Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner zu einer Pressekonferenz eingeladen: Im Presseclub am Marienplatz stellten sie zusammen mit den Präsidenten der Münchner Faschingsgesellschaften das Programm für die närrische Zeit vor, beginnend am Sonntag, 12. Februar, mit dem Faschingsumzug.

Der wird heuer so lang wie schon lange nicht mehr: Rund 2500 Menschen aus etwa 60 Vereinen und anderen Zusammenschlüssen haben sich angemeldet - das ergibt laut Michael Blaudszun, dem Chef der "Damischen Ritter", eine Aufstellungsstrecke von etwa 780 Meter. Wenn sich am Sonntag pünktlich um 13.13 Uhr die Zugspitze an der Zwingerstraße hinter dem Viktualienmarkt in Bewegung setzt, können die Gruppen am Ende der Schlange noch gemütlich eine Halbe aufmachen, denn sie stehen am Hofbräuhaus und sind noch lange nicht dran. Der Zug geht über die Frauenstraße einmal um die Schrannenhalle herum, dann durch das Rosental und den Färbergraben zur Kaufingerstraße und schließlich zum Marienplatz und ins Tal.

Kommunalreferentin Frank sagte, sie freue sich schon "narrisch" und habe fest vor, mehrere Tage "Vollgas zu geben". Gelegenheit dazu hat sie dann erstmals wieder am Unsinnigen Donnerstag, 16. Februar, auf dem Viktualienmarkt: Von 14 bis 20 Uhr gibt es ein buntes Programm mit Auftritten verschiedener Garden, Faschings- und Tanzclubs. Das Ganze findet Höhepunkt und Ende beim "Narrhalla Schlagerfasching" von 20 Uhr an im Alten Hackerhaus in der Sendlinger Straße.

Wirtschaftsreferent Baumgärtner erklärte, warum sich sein Referat an Organisation und Finanzierung beteilige: Zum einen, damit die Bürger "Freude haben können, ohne dass es was kostet", zum anderen, um die Münchner in die Innenstadt zu bringen. Das geschieht - unter der Federführung des Vereins "München Narrisch" - vor allem von Faschingssonntag, 19. Februar, bis Faschingsdienstag, 21. Februar: Die Sau herausgelassen wird auf und um zwei Bühnen, eine am Stachus, eine am Marienplatz. Beginn ist am Sonntag um 10.30 Uhr, von 12.30 bis 17 Uhr spielt die Högl Fun Band. An den beiden anderen Tagen beginnt das wilde Treiben schon um neun Uhr, die Menge wird unterhalten durch DJs von Radio Charivari und Einlagen der Tanzschule Steuer. Am Faschingsdienstag kommt dann noch Mr. Ballermann persönlich nach München: Mickie Krause tritt um 15 Uhr am Stachus, um 17 Uhr am Marienplatz auf.

Traditionsgemäß verlagert sich aber das Faschingsgeschehen aus der Fußgängerzone zum Viktualienmarkt: Dort beginnen die Feierlichkeiten um neun Uhr, um elf Uhr gibt es dann den berühmt-berüchtigten "Tanz der Marktweiber", anschließend wird zwischen den Standln weitergefeiert. Die Erfahrung zeigt, dass es damit noch nicht zu Ende ist, wenn die Bühnen ihr Programm beenden. Die Gasthäuser und Kneipen in der Innenstadt setzen den Fasching noch fort, in einigen ist der Andrang stets so groß, dass sie einen Türsteher einsetzen müssen - das gibt es außer am Faschingsdienstag an keinem anderen Tag.

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