Filmen statt feiern:Fasching in der Krise

Filmen statt feiern: Prinzessin Margarethe I. muss ihre Auftritte in diesem Jahr vor der Kamera absolvieren.

Prinzessin Margarethe I. muss ihre Auftritte in diesem Jahr vor der Kamera absolvieren.

(Foto: Youtube)

Inthronisation des Prinzenpaares findet heuer nur online statt

Der Münchner Fasching findet dort statt, wo seit der Pandemie vieles hin verschoben wird: im Internet. Er ist also irgendwie da, klein auf dem Bildschirm, mit Kommentaren in sozialen Netzwerken, und lässt sich doch nicht ganz greifen. Tapfer aber zieht die Narrhalla München ihr Programm durch, angepasst an die Rahmenbedingungen, heißt: Die Inthronisation des Prinzenpaares fand in diesem Jahr nun als Online-Videopremiere statt. Prinzessin Margarethe I. trägt den passenden Beinamen "Schwungvolle Regentin der Netzwerke" und bekommt feierlich ein Diadem überreicht, Prinz Berni I., den "frohlockend zupfenden Brettlspitzler", kennt man vielleicht von seinem musikalischen Treiben mit der Couplet AG. Als Faschingsprinz trägt er nun einen traditionellen Siegelring.

Symbolisch überreichte dem so frisch gekrönten Paar die Zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden den Stadtschlüssel, warnte aber, dass viele Untertanen statt im Rathaus momentan im Home-Office seien und dass die Stadtkasse, sollten die beiden sie aufsperren, ziemlich leer sei.

Ein straffes Programm hat das Faschingsprinzenpaar trotz Pandemie: Virtuelle Aktionen mit Altenheimen und sozialen Einrichtungen soll es etwa geben. Prinz Berni I., bürgerlich Bernd Filser, sieht Chancen in den momentanen Einschränkungen: "Wir wollen auch die Menschen erreichen, die sonst nicht teilhaben können", sagt er. Kranke, die im Bett liegen, zum Beispiel. "Humor braucht es gerade in dieser Zeit", sagt Prinzessin Margarethe I., bürgerlich Margarethe Stadlbauer und Leiterin des Referats für regionale Veranstaltungen der Hanns-Seidel-Stiftung: "Humor ist systemrelevant."

Um das kleine Video sicher zu produzieren, haben sich alle Beteiligten einem Corona-Schnelltest unterzogen. Narrisch sein und trotzdem gesund bleiben, das ist wohl das Faschingsmotto der Saison.

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