Fahrradstraßen sollen in München das Radeln komfortabler und sicherer machen. Inzwischen gibt es 91 davon im Stadtgebiet. Auf diesen Straßen gilt immer Tempo 30, Radler dürfen nebeneinander fahren und der motorisierte Verkehr ist nur zugelassen, wenn dies ausdrücklich so ausgeschildert ist. Autofahrer dürfen langsame Radler überholen, doch nur mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Abstand von mindestens 1,5 Metern. Einen Sicherheitsmangel haben die Fahrradstraßen vielerorts noch: Wenn sie in Tempo-30-Zonen mit Rechts-vor-Links-Regel verlaufen, müssen auch Radler von rechts kommenden Autos die Vorfahrt lassen. Das wissen viele nicht, weshalb es immer wieder zu brenzligen Situationen kommt.
In der Clemensstraße in Schwabing ist das anders. Obwohl sie in einer Tempo-30-Zone liegt, ist sie eine Vorfahrtsstraße. Zudem hat die Stadt dort weiße Markierungen auf der Fahrbahn so angebracht, dass genug Abstand zwischen Radlern und sich öffnenden Autotüren bleibt. Große Piktogramme auf dem Asphalt und Schilder weisen darauf hin, dass man hier auf einer Fahrradstraße unterwegs ist.
Die Vorfahrtsregel soll künftig durch farbliche Markierungen verdeutlicht werden. Neue Poller an Kreuzungen sollen verhindern, dass die Straße weiterhin von Autofahrern als Schleichweg genutzt wird.
Die Grünen im Rathaus wollen sich nun dafür einsetzen, dass noch mehr Fahrradstraßen nach dem Vorbild der Clemensstraße für die Radler verbessert werden. Schon vor der Sommerpause hatte die grün-rote Rathauskoalition gemeinsam beschlossen, dass weitere sogenannte Hauptradlrouten ebenfalls zu Vorfahrtsstraßen werden.
Die Stadtverwaltung solle dabei Strecken priorisieren, auf denen mit wenig Aufwand schnell eine Verbesserung für Radler erreicht werden könne, zum Beispiel durch Markierungen.