Saisonstart 2025 in München:Das sind die Fahrradtrends in diesem Frühjahr

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E-Mountainbikes wie das „Alltrail 10.5 ABS“ von Haibike gibt es inzwischen auch mit tiefem Durchstieg. (Foto: Phil Pham)

Lastenräder, Kinderanhänger, E-Bikes: Im Verkehrsmuseum zeigt der Pressedienst Fahrrad Neuheiten rund um das beliebte Gefährt. Die Preise mancher Räder können mit denen eines Kleinwagens allerdings mithalten - doch es gibt eine Lösung.

Von Thomas Becker

Fahrräder sind etwas Wunderbares: gesund, nachhaltig, und Spaß macht die Rollerei auf zwei Rädern ja auch noch, meistens zumindest. Der einzige Haken, an dem man beim Spaziergang entlang der Neuheiten im Rahmen des „Fahrradfrühlings“ des Pressedienstes Fahrrad (pd-f) im Verkehrsmuseum hängenbleibt, ist das liebe Geld. Echt klasse, all die schicken Räder: durchdacht, innovativ, meist auch schön anzuschauen - wenn nur das Preisschild nicht wäre. Natürlich hat Qualität ihren Preis, aber wenn ein Drahtesel fast fünfstellig kostet, summt man unwillkürlich den alten Karnevalsschlager „Wer soll das bezahlen? Wer hat so viel Geld?“

Die Lösung: Leasing. In den vergangenen fünf Jahren hat sich einer Deloitte-Studie zufolge der Umsatz der Dienstradleasing-Anbieter beinahe verfünffacht. Der Arbeitgeber ist Leasingnehmer, gibt das Rad per Überlassungsvertrag dem Arbeitnehmer, auch zur privaten Nutzung. Knapp 17 Millionen Deutsche haben Zugang zu Dienstradleasing: Das sind 37 Prozent der Beschäftigten, was diese Leasingform zu einem der wichtigsten Faktoren für das Wachstum der gesamten Fahrradbranche macht.

Da kann man sich die Räder schon mal genauer anschauen. Zum Beispiel das E-Lastenrad „Carrie“ des Herstellers Riese & Müller, zu haben ab 5800 Euro. Ein Cargo-Bike, bei dem man von Fahrzeug-Werdung sprechen kann. Eine Flexbox lässt sich nach Bedarf auf Lasten- oder Kindertransport anpassen sowie zum platzsparenden Parken einklappen.

Erst klappen, dann abstellen: das Modell „Carrie" von Riese & Müller (Foto: Phil Pham)

In der Abteilung Transportrad sticht das dreirädrige „Pickup Kompakt Gretel“ der Firma Bernds heraus: „Freiheitsmaschine statt Behindertengefährt“, heißt es beim pd-f zu diesem die Mobilität erhaltenden Rad mit Manufaktur-Charakter. Das hat allerdings seinen Preis: ab 8200 Euro kostet es.

Stabil unterwegs mit Trend-Kiste inklusive: das Dreirad "Pickup Kompakt" (Foto: Phil Pham)

Noch entspannter strampelt es sich im Sessel-Dreirad „Delta tx“ der Firma HP Velotechnik (ab 6490 Euro), natürlich mit Elektro-Antrieb.

Junge Familien machen beim modularen Anhänger „Kid Yuuna“ von Croozer (ab 1200 Euro) große Augen: Ein oder zwei Kinder finden darin Platz, der Babysitz kann entgegen der Fahrtrichtung installiert werden, sodass Mama oder Papa stets Blickkontakt zum Sprössling haben. Als Kinderwagen kann man den Yuuna auch nutzen. Noch eine frohe Botschaft für Familien mit Kindern: Die Klassiker von Puky gibt’s nun auch in leicht. Das „LS-Pro 14“ (400 Euro) wiegt nur 5,3 Kilo. Das Laufrad „Next“ (150 Euro) kompensiert derweil Wachstumsschübe der lieben Kleinen: Es lässt sich dank Flip-Chip-Technologie von Zwölf- auf 14-Zoll-Räder umbauen, wächst sozusagen mit.

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Ein weiterer Trend: SUV-E-Bikes, die alltagstaugliche Vollausstattung mit sportlichen Features verbinden – nichts für Puristen also, diese Crossover-Räder. Das „Kemen Adv 10“ (4700 Euro) des baskischen Herstellers Orbea firmiert als E-Mountainbike, kommt aber mit Schutzblech, integriertem Licht und tiefem Einstieg eher bodenständig daher. Das „Delite 5 GT Pinion“ von Riese & Müller (ab 8400 Euro) kann beim Anfahren, an der Ampel oder beim Bergab-Rollen automatisch den Gang wechseln.

Die Firma Winora stattet die Stadträder ihrer „Yakun“-Serie mit einem Auto-Modus aus, der die Motorunterstützung je nach Fahrsituation automatisch anpasst, im Modell „Yakun R5 Pro ABS“ (5300 Euro) auch mit einem ABS-System, das das Blockieren des Vorderrads verhindert, indem es den Bremsdruck reduziert. Aber kein Trend ohne Gegentrend: Light-E-Bikes wie das „Ride 60“ von Fazua, das „Lyke CF 11“ (8000 Euro) von Haibike oder das „Uproc SL:X“ (ab 5800 Euro) von Flyer sparen am Gewicht des Antriebs und vermitteln ein Fahrgefühl, das an unmotorisierte Räder herankommt: eher ein Rad, das punktuell schiebt als ein Beinahe-Motorrad, bei dem man nur ein wenig mitstrampelt.

Da viele auch im Urlaub nicht aufs Rad verzichten wollen, hat sich die Industrie einiges einfallen lassen. Das kompakte„P12 ZR Adventure“ (6200 Euro) von I:sy passt zum Beispiel mit seinen 20-Zoll-Reifen in die Heckgarage eines Wohnmobils. Das E-Lastenrad „CS90 Allrad“ (5490 Euro) von Ca Go ist eher etwas für Camper oder Abenteurer, bei denen es auf der Strecke auch mal holpern darf. Gleich drei Gepäckträger für Zelt, Proviant oder Taschen lassen das Bike fast selbst zum Wohnmobil werden. Womit wir bei Gravelbikern und Backpackern sind: Abenteurer, die nicht zwingend Asphalt unter den Rädern brauchen. Die niederländische Firma Koga bietet beim Modell „Colmaro Exztreme“ (ab 2480 Euro) eine auf die jeweilige Urlaubsform abgestimmte Konfiguration bezüglich Schaltung, Lenker oder Gabel an. Ein Hingucker auch die einst als Klappräder verlachten Falträder: Beim Hersteller Bernds kann man sich auch einen Rennlenker ans 20-Zoll-Gravel-Bike schrauben lassen – ab 4760 Euro.

Es gibt aber auch nicht ganz so hochpreisige Neuerungen: den Fahrradhelm „Hyp-E“ mit Blinker von Abus (ab 200 Euro), den Frontscheinwerfer „Briq-XL“ von Busch & Müller (450 Euro) mit digitalem Kurvenlicht, das per Fingerabdruck zu öffnende Schloss „Yardo“ von Abus (ab100 Euro), die am Gepäckträger zu befestigende „Carrier Platform“ von Fahrer Berlin (69 Euro) in genormter Sprudelkasten-Größe und die Kopfhörer „Openrun Pro2“ von Shokz, die die Frequenz über die Knochen ins Ohr schicken, das sich derweil auf Verkehrsgeräusche wie den heran rauschenden 30-Tonner konzentrieren kann. Zu haben für 200 Euro: so gut wie geschenkt!

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