Süddeutsche Zeitung

Europaweite Fahndung:Nach Tötung von Ehefrau - Europol sucht Flüchtigen

Seit November 2020 sucht die Polizei den Mann wegen Totschlags. Nun wurde die Fahndung auf der Webseite "Europe's Most Wanted" mit den meistgesuchten Straftätern Europas veröffentlicht.

Von Anita Naujokat

Nach dem gewaltsamen Tod einer Frau im Münchner Stadtteil Altperlach vor einem Jahr steht ihr tatverdächtiger Ehemann inzwischen auf einer europäischen Fahndungsliste. Schon seit November 2020 sucht die Münchner Polizei öffentlich nach dem mutmaßlichen Täter, gegen den ein Haftbefehl wegen Totschlags vorliegt. Diese Öffentlichkeitsfahndung wurde nun auf der Europol-Webseite "Europe's Most Wanted" mit den meistgesuchten Straftätern Europas veröffentlicht, wie die Münchner Polizei am Freitag mitteilte.

Die damals 34-Jährige war am 17. November 2020 von Familienangehörigen als vermisst gemeldet worden. Die Polizei fand sie erst drei Tage später tot im Kasten unter einem Kinderbett in der gemeinsam mit ihrem Ehemann genutzten Wohnung. Die Obduktion im Institut für Rechtsmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München ergab, dass sie erstochen worden war. Die Getötete hinterließ einen vier- und einen siebenjährigen Sohn.

Ein dringender Tatverdacht richtet sich gegen den seitdem flüchtigen, damals noch 41-jährigen Ehemann Abdul Mohammad Tukhi. Das Amtsgericht München erließ gegen ihn am 20. November 2020 Haftbefehl wegen Totschlags und ließ öffentlich nach ihm fahnden. Die Polizei geht davon aus, dass er zunächst nach Italien floh und sich von dort aus in sein Heimatland Afghanistan absetzte. Diese Öffentlichkeitsfahndung wurde nun, mit Unterstützung des Bundeskriminalamts, auf der Europol-Webseite "Europe's Most Wanted" (www.eumostwanted.eu/de) mit den meistgesuchten Straftätern Europas ausgeweitet. Das habe in der Vergangenheit schon einmal gut geklappt, sagte ein Polizeisprecher.

Auf der seit 2016 installierten Website sind Informationen über die meistgesuchten Straftäter in der Europäischen Union einsehbar. Über die Website können Hinweise zum Aufenthaltsort Thukis gegeben werden, auf Wunsch auch anonym. Diese nimmt das Polizeipräsidium München, Telefon 089/29 10-0, aber auch direkt entgegen.

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