München Extra Ticker:Küche als Marihuanaplantage

Als Ermittler des Rauschgiftfachdezernats an der Tür klingelten, sprang ein junger Mann aus dem ersten Stock und flüchtete - nicht ohne Grund. Das und mehr im Ticker.

Als Ermittler des Rauschgiftfachdezernats bei einem 26-Jährigen an der Tür klingelten, sprang dieser aus dem Fenster im ersten Stock und flüchtete - nicht ohne Grund.

München Extra Ticker: Ein arbeitsloser Münchner hat seine Küche zur illegalen Marihuana-Plantage umgerüstet.

Ein arbeitsloser Münchner hat seine Küche zur illegalen Marihuana-Plantage umgerüstet.

(Foto: Foto: dpa)

Die Küche der Wohnung hatte der arbeitslose Münchner zur Marihuanaplantage umfunktioniert. Weil den Ermittlern des Rauschgiftfachdezernats bekannt wurde, dass der 26-Jähriger seine Bekannten offensichtlich mit Marihuana versorgte, sollte seine Wohnung in der Schwanthalerhöhe durchsucht werden.

Als die Beamten vor der Tür standen, sprang der Beschuldigte aus dem Fenster im ersten Stock und flüchtete. In seiner Wohnung fanden die Beamten in der Küche eine kleinere "Marihuanaplantage" inklusive dazugehöriger Utensilien. Auch Kokain, Haschisch und Amphetamin wurden sichergestellt.

Noch am selben Abend stellte sich der 26-Jährige dann in Begleitung seiner Mutter der Polizei. Er wurde sofort verhaftet. Nachdem er am nächsten Tag dem Ermittlungsrichter im Polizeipräsidium vorgeführt wurde, kam er wieder auf freien Fuß.

Frontal-Zusammenstoß in Schwabing

Heftiger Zusammenstoß auf der Leopoldstraße: Eine 29-jährige VW-Fahrerin übersah beim Abbiegen einen entgegenkommenden Porsche Cayenne. Nach der Frontalkollision überschlug sich der VW und landete auf dem Dach.

Am Montagabend wollte eine Zahnarzthelferin aus München mit ihrem VW Tiguan von der Leopoldstraße aus nach links in die Herzogstraße einbiegen. Dabei übersah sie den ihr entgegenkommenden Porsche Cayenne eines 35-jährigen Bäckers aus München. Dieser konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen und fuhr frontal gegen den Wagen der Zahnarzthelferin. Der VW wurde dadurch ausgehoben und auf das Dach geworfen und schlitterte gegen einen Ampelmasten.

Die Zahnarzthelferin verletzte sich durch den Verkehrsunfall leicht, sie erlitt Prellungen und leichte Schnittverletzungen am Genick sowie am linken Arm. Sie wurde mit dem Krankenwagen in ein Münchner Krankenhaus gebracht.

Beide Fahrzeuge und der Ampelmast wurden total beschädigt. Nach ersten Einschätzungen der Polizei entstand durch den Unfall ein Gesamtschaden von ca. 116.000 Euro.

Rollerfahrer mit Bierflasche beworfen

Er spürte nur einen harten Schlag gegen die Schulter und am Helm, dann stürzte ein 29-jährige Rollerfahrer von seinem Gefährt. Der Neuperlacher war am Samstag auf der Rosenheimer Straße unterwegs und wurde dort von noch unbekannten Tätern offenbar gezielt mit einer Bierflasche beworfen.

Der Bäcker erlitt durch den Sturz Prellungen an der Hüfte und am Rücken und musste sich von einem Arzt behandeln lassen. Der Mann war am Morgen gegen 5.15 Uhr auf dem Weg in die Arbeit und musste an der Kreuzung Rosenheimer Straße/ Metzstraße an einer roten Ampel anhalten. Unmittelbar nachdem er angefahren war, spürte er den Schlag und kippte um. Zuvor hatte er drei Jugendliche mit Bierflaschen bemerkt, die dort vor einem indischen Restaurant gewartet hatten.

Hinweise unter 2910-0.

Arbeitsloser legt Stinkbomben

Offenbar aus Frust über seine schwierige Lebenssituation hat ein arbeitsloser Münchner im Neuperlacher Einkaufszentrum Stinkbomben ausgelegt.

Der 37-Jährige hat sich am Montag der Polizei gestellt und in Anwesenheit seines Rechtsanwalts ein Geständnis abgelegt. Demnach wollte er sich ,"abreagieren'", indem er Leute mit Gestank belästigt. Als Grund gab er an, er habe ,,persönliche Probleme'' und Geldsorgen. Die stinkende Substanz, die der Neuperlacher in Trinkjoghurtflaschen umfüllte, hatte er sich zuvor übers Internet besorgt. Mehrere Personen, die im Neuperlacher Einkaufszentrum PEP und im U-Bahnhof Neuperlach in die Nähe der noch unbekannten Substanz gekommen waren, hatten über Kratzen im Hals geklagt.

Der Mann hat nach Polizeiangaben seit März in bis zu zehn Fällen in Neuperlach Stinkbomben verteilt. Noch am vergangenen Freitag war er wieder im PEP und im U-Bahnhof zugange. Am selben Tag allerdings gab das Münchner Polizeipräsidium ein Bild des Mannes zur Veröffentlichung frei, das von einer Überwachungskamera im PEP aufgenommen worden war. Als der Täter am nächsten Morgen das Foto in den Münchner Zeitungen sah, entschied er sich, sich zu stellen.

Nach Angaben von Polizeisprecher Wolfgang Wenger meldete sich der Anwalt des Mannes am Montag bei der Polizei. Kurze Zeit davor war es den Kripobeamten vom zuständigen Fachkommissariat für Umweltdelikte gelungen, den 37-Jährigen zu identifizieren. Ein entfernter Bekannter des Mannes habe diesen auf dem Foto erkannt und der Polizei den Tipp gegeben, so Wenger.

Noch ist nicht sicher, welche Substanz der Neuperlacher in die Joghurtflaschen gefüllt hat. Eine Analyse der stinkenden Flüssigkeit, die auf Schwefelwasserstoff basieren dürfte, steht noch aus. Die Zusammensetzung der Stinkbombe ist mit entscheidend für das Strafmaß. Die Polizei geht von bis zu zehn Stinkbomben aus, die der Mann verteilt hat. Er selbst kann sich nach Angaben von Wenger nur daran erinnern, sieben oder acht Flaschen in Mülleimern deponiert zu haben.

Der 37-Jährige befindet sich wieder auf freiem Fuß. Da mehrere Personen über eine Reizung der Atemwege geklagt hatten, muss der Mann in jedem Fall mit einer Anzeige wegen Körperverletzung rechnen. Zudem dürfte eine stattliche finanzielle Forderung auf ihn zukommen. Man werde zumindest versuchen, so Wenger, sich die Kosten für den Einsatz auch zur Entsorgung der stinkenden Gegenstände erstatten zu lassen.

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