Geplatzte Podiumsdiskussion:Die Absage der Debatte zum Nahost-Konflikt ist ein Fehler

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Bei einer Demonstration auf dem Marienplatz sind die zwei Lager sichtbar; im Hintergrund wird die israelische Flagge auf das Münchner Rathaus projiziert, im Vordergrund protestieren Menschen für Palästina. (Foto: Stephan Rumpf)

Die evangelische Kirche vergibt die Chance, die Sprachlosigkeit zwischen den Lagern zu durchbrechen. Dabei hätte der moderierte Streit eine wichtige Botschaft senden können.

Kommentar von Bernd Kastner

Sie haben es gut gemeint, die Akteure der evangelischen Kirche. Die Evangelische Stadtakademie wollte eine gut vorbereitete Diskussion über den Israel-Palästina-Konflikt veranstalten; das Münchner Dekanat aber wollte möglichem Israelhass kein kirchliches Podium bieten. So kam es, dass sie in der Akademie über Monate eine Veranstaltung zum „vergifteten“ Nahost-Diskurs planten, mit bemerkenswerten Gästen: dem Chef der orthodoxen Europäischen Rabbinerkonferenz und einem bundesweit bekannten Palästina-Aktivisten mit radikalen Positionen. So kam es aber auch, dass dieses Podium sehr kurzfristig gekippt wurde, auf Anweisung von Kirchenoberen. Das ist ein Fehler.

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Von Bernd Kastner

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