Ein Jahr nach dem Umzug nach München:Europäische Rabbiner: Bayern „topsicherer Platz“ für Juden

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Enge Bande: Pinchas Goldschmidt, Vorsitzender der Europäischen Rabbinerkonferenz (rechts), und Ministerpräsident Markus Söder (CSU), hier im Mai 2022 bei der Generalversammlung der Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER). (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Der Generalsekretär der orthodoxen Europäischen Rabbinerkonferenz lobt die Staatsregierung und die Polizei.

Der Generalsekretär der orthodoxen Europäischen Rabbinerkonferenz, Gady Gronich, hat Bayern als „einen der topsicheren Plätze“ für Jüdinnen und Juden in Europa bezeichnet. Die Regierung dort fahre eine klare Linie, was Sicherheit angehe, sagte Gronich der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) ein Jahr nach dem offiziellen Umzug der Rabbinerkonferenz nach München.

Es sei der „absolut richtige Schritt“ gewesen, den Hauptsitz in die bayerische Landeshauptstadt zu verlegen. Auch wisse die Polizei dort, wie sie ihre Aufgaben zu tun habe, sagte Gronich. Das habe sich nach dem jüngsten mutmaßlichen Terroranschlag in München gezeigt. Anfang September hatte ein 18-Jähriger mehrere Schüsse auf das NS-Dokumentationszentrum, das israelische Konsulat sowie auf Polizisten abgegeben. Beamte erschossen den Mann.

Seit dem Umzug habe die Europäische Rabbinerkonferenz (CER) knapp 40 Seminare, Programme und Fortbildungen in unterschiedlichen Ländern Europas auf die Beine gestellt. Daran hätten rund 600 Menschen teilgenommen – nicht nur Rabbiner und deren Ehefrauen, sondern auch Mitarbeitende der jeweiligen Rabbinate, sagte Gronich.

Die Rabbinerkonferenz hatte vor einem Jahr, am 19. September 2023, ihren neuen Hauptsitz in München offiziell eröffnet. Die Organisation bezeichnete die Verlegung von London nach Bayern als historischen Schritt. Bayern fördert die CER nach damaligen Angaben künftig mit 1,5 Millionen Euro im Jahr.

„Der 7. Oktober ist eine der größten Herausforderungen für die CER“, betonte Gronich. „Wir haben danach auf mehreren Ebenen geholfen.“ So würden unterschiedliche Seminare angeboten, um die Widerstandskraft von Jüdinnen und Juden zu stärken. Auch sei eine Hotline bei Whatsapp eingerichtet worden, „wenn jemand einen Rat braucht oder sein Herz ausschütten möchte“.

Hinzu komme, dass die CER mit Kräften aus der europäischen Politik im Austausch stehe, um die Lage nach dem Überfall der Hamas auf Israel und dem anschließenden Krieg im Gazastreifen deutlich zu machen.

Die CER wurde 1956 in Großbritannien gegründet und vertritt nach eigenen Angaben rund 1000 Mitglieder und 800 aktive Rabbiner. Sie tritt für die religiösen Rechte von Jüdinnen und Juden in Europa ein und engagiert sich für Religionsfreiheit und den interreligiösen Dialog. CER-Präsident ist Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt.

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