Synergien nutzen
Von der Zwischennutzung zum Kunstmagazin. So hat sich das Projekt Entr'acte von Antonia Richter und Leopold Waldstein, beide 20, entwickelt. Als sie 2019 ein ehemaliges Werksgelände zu einem Kunstareal machten, lernten sie vor allem, "dass ein gemeinsames Projekt ganz anders ist als eines, an dem man alleine arbeitet", erklärt Antonia. "Das Magazin stellt die Frage, wie man davon profitieren kann." Synergie ist darum das Oberthema der ersten Ausgabe. Nach einem Open Call auf Instagram versammelten sich 13 Künstler und Künstlerinnen, alle Anfang 20. Unter anderem durch Skulpturen, Fotoserien oder Performance Art untersuchen sie in ihrer Kunst Synergien wie die von kultureller und familiärer Identität oder Inspiration und Motivation. Begleitend zur Veröffentlichung des Magazins findet am 22. April ein Event in der Balanstraße 71a statt. Vor Ort werden alle Projekte aus- und einzelne ausführlicher vorgestellt. Das Magazinformat soll auch in Zukunft fortgeführt werden, welche Formen Entr'acte noch annimmt, wollen sich Antonia und Leopold aber offenhalten: "Es soll immer widerspiegeln, wo wir gerade in unserem Leben stehen." Der rote Faden: junge, aufstrebende Künstlerinnen und Künstler, Austausch und gegenseitige Inspiration.
Brücken schlagen
Für Lionel Dante Dzaack, 22, ist Gaming eine der populärsten Formen von Kunst, die es aktuell gibt. Deshalb ist eines der Hauptanliegen seines Gamingfestivals, das vom 28. April bis 1. Mai im Pathos Theater stattfindet, Spielekultur als Kultur anzuerkennen. Zudem hofft er, dass durch die Vermischung der Felder Theater und Gaming in mehreren Bereichen kreative und kollaborative Denkprozesse angestoßen werden können. So findet sich im vielfältigen Workshop-Programm beispielsweise ein VR-Tanzworkshop sowie mehrere Pen&Paper-Angebote, die durch die inhärente Verbindung von Spiel und gemeinsamem Geschichtenerzählen bereits seit langem eine Brücke von theatraler zu Gaming-Praxis schlagen. Es gibt allerdings auch Angebote, in denen Theater absichtlich ausgeklammert ist, um Spielkultur in ihren unterschiedlichen Formen wertzuschätzen. "Wenn man anfängt zu gamen und damit vorher noch nichts am Hut hatte, ist die Schwelle ganz schön hoch. Und das ist sie beim Theater auch. Hier geht es einfach viel darum, diese Schwellen ein bisschen abzubauen", sagt er.
Grenzen überwinden
Wieso Grenzen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das politische AK-49 Kollektiv aus München schon lange. Bei der Wanderausstellung "?Why|Borders" können Geflüchtete ihrer Sicht auf die europäische Grenzpolitik einen künstlerischen Ausdruck verleihen. "Uns war es wichtig, dass es nicht nur Kunst über Flucht gibt, sondern auch Kunst von Geflüchteten", sagt Hanna Hocker, 25.
Die Ausstellung findet im Juni auf dem Gelände des Bahnwärter Thiel statt. Die Eintrittsgelder fließen in die Soforthilfen von "People on the move". Der Erlös aus den zum Verkauf angebotenen Kunstwerken geht direkt an die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler sowie die Organisation "Ourhouse" in Athen.