Start in die WintersaisonDas Eis ist bereit

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Die Eislaufsaison in München hat begonnen. Noch ist auf den Eisflächen genug Platz für kunstvolle Figuren.
Die Eislaufsaison in München hat begonnen. Noch ist auf den Eisflächen genug Platz für kunstvolle Figuren. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Während manche die Herbstsonne noch für einen Biergartenbesuch nutzen, zieht es andere zum Schlittschuhlaufen auf die Eisfläche. Noch ist dort der Andrang überschaubar.

Von Andreas Schubert

Das kleine Mädchen mit der Skating-Hilfe hat schon ein ordentliches Tempo drauf, als es seine Bahnen zieht. In der Mitte der Eisfläche dreht sich ein mittelalter Mann mit Helm behutsam um die eigene Achse. Andere gleiten einfach gemütlich vor sich hin. Es ist noch nicht viel los an diesem Mittwochvormittag im Eis- und Funsportzentrum West. Gerade mal ein Dutzend Hobby-Eisläufer hat den Weg nach Pasing gefunden. Was nicht wundert: Die Saison ist gerade erst ein paar Tage alt und Roland Bittner, der stellvertretende Betriebsleiter des Eissportzentrums, vermutet auch, dass viele potenzielle Läufer nach der Halloween-Party am Abend davor erst einmal ausschlafen wollen und sich vielleicht dann am Nachmittag auf die Kufen schwingen.

Für Jessica Hilsch, 24, und Davina Lehmann, 23, bietet die fast leere Eisfläche dagegen ideale Voraussetzungen, um entspannt ihre Eiskunstlauf-Übungen zu machen. Jessica hat mit sechs Jahren mit dem Schlittschuhlaufen angefangen und ist zwei bis drei Mal die Woche auf dem Eis, entweder beim Training mit ihrem Verein, dem MEV, oder eben privat. Davina trainiert beim ERC und fährt tatsächlich erst seit drei Jahren, wie sie erzählt. "Aber sehr gut", so das Urteil Jessicas. Die beiden haben sich beim Eislaufen kennengelernt und sich an diesem Mittwoch zufällig getroffen. Jetzt tanzen sie mit einer beneidenswerten Leichtigkeit gemeinsam auf dem Eis, man möchte fast sagen, sie schweben.

Jessica Hilsch (links) und Davina Lehmann trainieren bei gar nicht winterlichen Temperaturen.
Jessica Hilsch (links) und Davina Lehmann trainieren bei gar nicht winterlichen Temperaturen. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Auch wenn die Eisfläche an der Agnes-Bernauer-Straße an diesem Tag nur schwach besucht ist: Eislaufen ist in München ein Volkssport. An Spitzentagen wird es auf der Fläche eng. Als während der Corona-Pandemie die Besucherzahl auf 200 begrenzt war, standen die Leute vor dem Stadion in langen Schlangen, in der Hoffnung, doch noch eingelassen zu werden.

Doch ein großer Teil der Eiszeiten gehört den Schulen und den Vereinen, die hier Eiskunstlauf oder Eishockey trainieren. Vor zwei Jahren gab es etwa im Westen gar keinen Publikumslauf mehr, was gerade bei den Pasingern zu Protesten führte. Seit vergangener Saison immerhin herrscht wieder ein eingeschränkter Regelbetrieb. Abends und an Wochenenden allerdings geht hier für private Hobbyläufer nichts mehr, nur in den Ferien, wenn die Vereine nicht trainieren, findet häufiger ein Publikumslauf statt. Die Stadt informiert auf ihrer Homepage muenchen.de über die aktuellen Öffnungszeiten.

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Vergangene Saison, als das Eisstadion West nur während der Weihnachtsferien geöffnet war, kamen in der kurzen Zeit knapp 3800 Menschen zum öffentlichen Lauf nach Pasing. Deutlich großzügigere Öffnungszeiten, auch abends und an Wochenenden, gibt es im Eis- und Funsportzentrum Ost an der Staudingerstraße. Dort drehten vergangene Saison mehr als 18 000 Eisläuferinnen und Eisläufer ihre Runden.

Neben den beiden städtischen Stadien ist auch die Olympia-Eishalle für Publikumsläufe geöffnet, die Öffnungszeiten sind auf der Seite olympiapark.de zu finden. Und dann gibt es natürlich noch das Prinzregentenstadion, das die Stadtwerke betreiben. Wann die Saison hier beginnt, steht noch nicht fest.

Neben den Eisflächen der Stadt gibt es auch noch weitere Angebote: Die beliebte, da recht stimmungsvolle Schlittschuh-Gaudi am Luise-Kiesselbach-Platz öffnet von Ende November bis zum Ende der Weihnachtsferien Anfang Januar, die "Schlittschuhgaudi am Knödelplatz" im Werksviertel von Mitte November bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag. Und voraussichtlich findet auch wieder ein Eiszauber am Stachus statt. Eine Homepage dazu gibt es zwar noch nicht, aber die Firma Able hat kürzlich Stellen für die glühweinselige Wintergaudi ausgeschrieben.

Im Eissportzentrum in Pasing gibt es an diesem Mittwoch noch keinen Glühwein. Den schenken sie dort womöglich in der Weihnachtszeit aus, je nachdem, ob Nachfrage besteht. Auch der Schlittschuhverleih startet dort erst Mitte November. Die Eislaufsaison 23/24 muss erst noch in Schwung kommen. Das Wetter an Allerheiligen lockte eher in den Biergarten.

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