Am Eisbach hat sich am späten Dienstagnachmittag ein schwerer Unfall ereignet. Der Zustand eines beim Schwimmen verunglückten jungen Mannes ist kritisch, wie die Polizei am Mittwochmittag mitteilte. Erst vor vier Wochen war ganz in der Nähe ein junger Mann im Eisbach ertrunken.
Der 24 Jahre alte Münchner war gegen 17.30 Uhr oberhalb der Brücke „Am Tucherpark“ am Rande des Englischen Gartens in den Eisbach gesprungen. Dabei hatte er möglicherweise die starke Strömung unterschätzt. Ihm gelang es nicht mehr, sich an der Kette festzuhalten, die dort vor einer Wasserwalze gespannt ist. Vor den Augen eines Bekannten verschwand der Schwimmer in der Wasserwalze.
Der zweite junge Mann befand sich laut Polizei ebenfalls im Wasser, schaffte es aber, ans Ufer zu schwimmen. Es handelt sich um einen ebenfalls 28 Jahre alten Münchner. Von einer Leiter aus versuchte er verzweifelt, aber erfolglos, seinen Freund zu fassen zu bekommen. Das gelang ihm aber nicht.
Augenzeugen des Unglücks hatten inzwischen die Feuerwehr alarmiert, die mit dem Rettungsdienst und einem Hubschrauber umgehend anrückte. Strömungsretter der Feuerwehr versuchten vom Korb einer Drehleiter aus, den Verunglückten in der Wasserwalze mit Stangen zu ertasten, weitere Rettungskräfte suchten den Bach in Richtung Tivoli-Kraftwerk ab. Im Einsatz waren auch zahlreiche Beamtinnen und Beamte und die Reiterstaffel der Münchner Polizei.
Etwa zehn Minuten später zogen Passanten einen regungslosen Körper auf Höhe der Brücke vor dem Kraftwerk aus dem Wasser, etwa 500 Meter vom Unglücksort entfernt. Der Mann wurde reanimiert und in eine Münchner Klinik gebracht. Sein Zustand wurde von der Feuerwehr als „kritisch“ beschrieben. Sein Bekannter stand unter Schock und musste noch am Unglücksort von einem Kriseninterventionsteam betreut werden.
Anfang Juli war ein 26-jähriger Student aus dem Raum Stuttgart beim Baden im Eisbach spurlos verschwunden. Er war an einer Stelle ins Wasser gegangen, an der das Schwimmen wegen Lebensgefahr verboten ist. Seine Leiche wurde nach einer Woche von Spaziergängern auf Höhe des Tucherparks entdeckt.
Im gesamten Eisbach und im gesamten Englischen Garten ist das Baden verboten. Nach Angaben der Bayrischen Schlösserverwaltung drohe beim Schwimmen im Eisbach - wegen der reißenden Strömung sowie unkontrollierbaren Unterströmungen - Lebensgefahr. Schilder am Ufer sollen auf das Badeverbot und die Gefahren hinweisen.
Hinweis: Ursprünglich hatte die Feuerwehr gemeldet, der Verunglückte sei 28 Jahre alt. Am Donnerstag teilte die Polizei mit, dass es sich um einen 24-jährigen Münchner handle.