Hätte er damals schon gewusst, wie kompliziert das alles wird. Wie oft der rote Abschiebe-Stempel über seinem Pass schweben, zwischendrin auch mal drauf landen wird. Wie viele Wartenummern, wie viele Briefmarken, wie viele Nerven es ihn kosten würde. Wie vielen neuen Sachbearbeitern und Paragrafen er gegenüber stehen würde. Hätte er das alles damals schon gewusst, vielleicht wäre er doch nach Amerika gegangen. Oder Israel. Aber Dmytro Kolomiyets, 32, will Deutscher werden.
Einbürgerung:Der Traum vom deutschen Pass
Dmytro Kolomiyets will Deutscher werden. Er ist jüdischer Kontingentflüchtling, studierte in München, spricht fließend Deutsch, führt ein eigenes Unternehmen - und hatte Pech mit der Bürokratie. Über die Sehnsucht nach Grenzenlosigkeit.
Von Marlene Knobloch
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