Außen steht zwar in Pink „Pretty Pizza“ über dem Laden in der Schellingstraße. Doch vormittags gibt es hier keine Pizza, sondern Rührei in der Brioche: Für drei Monate betreibt Nayle Yener in den Räumen der Pizzeria ihres Schwagers das Pop-up Drop and Dream. Das Konzept: Eggdrop-Sandwiches – ein Streetfood-Trend aus Südkorea.
Auf einer Japanreise ist Yener auf das Gericht aufmerksam geworden und war sofort überzeugt: „München hat eine ausgeprägte Frühstückskultur – aber dieses Konzept hat noch gefehlt.“ Dass sie das Ganze in der Pizzeria ihres Schwagers Baki Kücük umsetzen konnte, kam ihr gelegen. Die Lage sei super, direkt gegenüber vom Schall & Rauch, mitten in der Maxvorstadt. Die Tische sind auf der einen Seite rustikal aus Holz, auf der anderen Seite mit bunten Fliesen beklebt. Küche und Bar sind offen.

Zusammen mit Koch Volkan Turan hat Yener eine kleine, durchdachte Karte entwickelt. Fünf Varianten des Sandwiches gibt es, darunter den „Main Character“ mit Rührei, Cheddar, karamellisierten Zwiebeln, Schnittlauch und Mayonnaise (10,50 Euro) oder den „Green Crush“ mit Avocado, würziger Mayo und eingelegten Zwiebeln (12,50 Euro).
Die Zutaten sind so gewählt, dass sie asiatische und westliche Einflüsse verbinden. „Wir haben Inspiration aus Japan, Vietnam, Südkorea, aber auch aus Deutschland, etwa mit Röstzwiebeln und Gewürzgurken“, sagt Turan. Für die Sandwiches habe er sechs verschiedene Mayonnaisen entwickelt – etwa mit schwarzem Knoblauch oder mit Wasabi.

Ursprünglich stammt der Eggdrop-Trend aus einem Café in Südkoreas Hauptstadt Seoul und wurde von amerikanischen Diners inspiriert. Inzwischen gibt es dazu eine eigene Marke und viele Franchise-Läden weltweit. In München kommt das Konzept langsam an: Der große Ansturm sei zwar zunächst ausgeblieben, aber mittlerweile habe es sich herumgesprochen, sagt Nayle Yener.
Zum Essen werden verschiedene Matcha-Getränke serviert, etwa mit Erdbeere oder Kokos (je 6,50 Euro). Auf Speckstreifen wie beim Original aus Korea verzichtet das Team – vegetarisch soll es bleiben. Serviert wird auf silbernen Tabletts, das Sandwich in einer weißen Tüte verpackt. Dieser Teil des koreanischen Vorbilds bleibt erhalten, eigentlich isst man das Sandwich to go.
Seite Ende März haben sie geöffnet, drei Monate bleibt das Pop-up in der Schellingstraße 15 – gewissermaßen auf Probe. Ob daraus ein dauerhaftes Café wird, sei offen. „Wir können mit dem Pop-up testen, wie das Angebot ankommt“, sagt Pretty-Pizza-Betreiber Kücük. „Wenn es sich weiterhin gut entwickelt, können wir uns überlegen, ob wir hieraus einen dauerhaften Standort machen oder einen eigenen Laden eröffnen wollen.“
Drop and Dream, Schellingstraße 15, 80799 München, Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag 10 bis 15 Uhr

