Die Stadt schafft spezielle Parkplätze für Elektro-Roller. So will sie das Chaos auf den Gehwegen der Innenstadt eindämmen. Nutzerinnen und Nutzer stellen die ausleihbaren E-Scooter oft achtlos ab, sodass diese Fußgänger und Radler behindern. Im Rathaus sind deshalb viele Beschwerden eingegangen. Von dieser Woche an markiert die Stadt Stellflächen für jeweils einige E-Scooter, beginnend mit sechs Plätzen in Schwabing: an der Markt-, Haimhauser, Trautenwolff- und Giselastraße sowie der Leopoldstraße. Bis Jahresende sollen laut Kreisverwaltungsreferat (KVR) rund 20 weitere Flächen folgen: in der Maxvorstadt, der Isar- und Ludwigsvorstadt, Schwabing-West, der Altstadt, auf der Schwanthalerhöhe und in Haidhausen. Dann wolle man auswerten, wie die Stellflächen angenommen werden. Je nach Ort sollen die Scooter-Flächen auf bisherigen Autostellplätzen oder auf Fußwegen entstehen.
"So schön es ist, dass in München neue Fortbewegungsmittel schnell und offen angenommen werden, so gefährlich und ärgerlich sind kreuz und quer abgestellte E-Scooter auf dem Gehsteig", sagt Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). "Das vergangene Jahr über bin ich oft darauf angesprochen worden und habe dazu auch viele Briefe bekommen." Das Abstellen der Leihfahrzeuge auf den speziellen Parkplätzen sei keine Pflicht, sondern freiwillig.
Die derzeit fünf Anbieter habe man über die neuen Parkplätze informiert, sagt ein KVR-Sprecher. Jashar Seyfi, Geschäftsführer von Lime, einem der Anbieter, begrüßt die neue städtische Linie: "Nur durch die Umwandlung von Pkw-Stellplätzen in Parkflächen für E-Scooter, Fahrräder und E-Motorroller lässt sich ein geordnetes und rücksichtsvolles Miteinander aller Verkehrsteilnehmer sicherstellen." Die Stadt wünscht sich, dass die Anbieter ihren Kunden das Nutzen der Stellflächen schmackhaft machen, etwa durch Preisnachlass. Die Auswahl der Plätze habe das KVR mit den Bezirksausschüssen und den Anbietern abgestimmt. Grundlage seien die Nutzerdaten gewesen, die verraten, in welchen Bereichen besonders viele E-Scooter ausgeliehen und abgestellt werden. Nun hofft die Stadt auf Rücksicht und Vernunft der Nutzer. An sie appelliert OB Reiter, "immer die Roller so abzustellen, dass sie niemanden beeinträchtigen und auch Menschen mit Sehbehinderung beispielsweise gefahrlos daran vorbeikommen."