Zu den viel gescholtenen elektrischen Tretrollern, derzeit rund 10 000 im Münchner Stadtgebiet, sind in den vergangenen Jahren auch noch einige Pedelecs, also E-Bikes mit einer Motorenunterstützung bis zu 25 km/h, zum Ausleihen dazugekommen. Aktuell gibt es zwei Anbieter: Tier und Bolt, die zusammen etwa 1500 Pedelecs im Stadtgebiet zur Verfügung stellen.
An diesem Mittwoch will der E-Scooter-Anbieter Lime ebenfalls elektrische Fahrräder auf Münchens Straßen bieten. Lime macht keine genauen Angaben zur Anzahl der Räder, spricht aber von einem „niedrigen vierstelligen Bereich“ – also 1000 Stück mindestens. Ob auf die Stadt eine ähnliche Flut zukommt, wie vor sieben Jahren mit dem chinesischen Anbieter Obike, ist offen. Zur Erinnerung: Obike hatte damals quasi über Nacht die Bürgersteige mit mehr als 7000 Rädern zugestellt, die schnell zu Hassobjekten wurden und in Bäumen oder gar in der Isar landeten. Nach mehreren Fällen von Vandalismus zog Obike einen Großteil der Räder wieder ab. Derzeit ist der Leihrad-Markt in München eher überschaubar. Wie das Mobilitätsreferat mitteilt, gibt es 2455 Fahrzeuge der Anbieter Tier, Bolt und Call a Bike. Dazu kommen 3200 MVG-Räder.
Vom nächsten Jahr an soll das Bike-Sharing in München neu geordnet werden. Der Stadtrat hat ein neues regionales System im Bereich des Münchner Verkehrsverbunds (MVV) beschlossen, bei dem Nutzer über die kommunalen Grenzen hinaus radeln können. Es soll das bisherige MVG-Rad ablösen. In München sollen in dem neuen System insgesamt 5200 Fahrräder – davon 2000 Pedelecs – an rund 675 Stationen im gesamten Stadtgebiet zur Verfügung stehen. So soll nach Angaben des Mobilitätsreferats das größte zusammenhängende Bikesharing-System Deutschlands entstehen.