Ein junger Mann zieht an einer belebten Straße eine Handfeuerwaffe aus einem Rucksack und zielt damit auf einen Radfahrer: Die Szene weckt schlimme Erinnerungen an den OEZ-Anschlag aus dem Jahr 2016 und hat am Dienstagnachmittag einen Großeinsatz der Münchner Polizei ausgelöst. Nach zwei Stunden stand fest: Der vermeintliche Täter ist erst 13 Jahre alt und seine Pistole eine Softairwaffe. Für den Jungen und dessen Eltern dürfte der Polizeieinsatz jetzt teuer werden.
Denn immerhin waren 25 Streifen und ein Hubschrauber unterwegs. Die Münchner Polizei will deren Einsatz möglicherweise dem Verursacher in Rechnung stellen - mehrere Tausend Euro kommen da schnell zusammen. Gegen 15.50 Uhr hatte ein Anwohner die Polizei alarmiert. Er könne aus seinem Fenster eine Gruppe jüngerer Personen beobachten, bei der eine Person mit einer Schusswaffe in der Hand zu sehen sei, berichtete der Anrufer. Die Waffe sei durchgeladen worden.
Eine Frau beobachtete, wie der Waffenträger in Richtung eines vorbeifahrenden Radfahrers zielte. Eine Hubschrauberbesatzung konnte vier Personen im Bereich der Drygalski-Allee sichten. Sie wurden durchsucht, schieden als Verdächtige jedoch aus. Allerdings nannten sie offenbar den Namen des 13-Jährigen aus dem Würmtal. Polizisten trafen den Jungen und dessen Mutter zu Hause an. Die Softair-Waffe wurde freiwillig herausgegeben.