Süddeutsche Zeitung

Polizei:Drogenrazzien in vier Diskotheken

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In mehreren Münchner Clubs hat die Polizei Schwerpunktkontrollen durchgeführt - und ist auf "renitente" Konsumenten gestoßen.

Von Martin Bernstein

Gleich vier Diskotheken haben in der Nacht auf Sonntag überraschenden Besuch bekommen: von der Polizei. Beamte aus drei Kommissariaten des Rauschgift-Fachdezernats 8, dazu Polizisten aus den drei Inspektionen Altstadt, Au und Giesing sowie ein Zug des Unterstützungskommandos der Dachauer Bereitschaftspolizei fahndeten in den vier Clubs nach Drogenkonsumenten.

In allen vier Clubs - es soll sich um das Heart und das Hugos in der Altstadt, den Blitz Club auf der Museumsinsel und das Muffatwerk handeln - wurden die mehr als 30 Beamten bei ihrer Schwerpunktkontrolle fündig. Zwischen 22 Uhr und 2.45 Uhr gingen ihnen insgesamt 27 Nachtschwärmer ins Netz, die illegale Drogen dabei hatten, je nach Party-Location vorzugsweise Kokain, Ecstasy, Amphetamine oder Marihuana. In einem Fall konnten durch die eingesetzten Polizeibeamten in einem Club zwei Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren angetroffen werden, die im Besitz von verbotenen Amphetaminen waren. Dem Betreiber des Lokals wurde in diesem Zusammenhang eine Ordnungswidrigkeitenanzeige verpasst. Mehrere Clubbesucher wollten den Sinn der Schwerpunktkontrollen so gar nicht einsehen, sie verhielten sich nach Angaben eines Polizeisprechers "renitent".

Die Drogen-Experten vom Fachdezernat 8 im Polizeipräsidium wird das von weiteren unangekündigten Auftritten als Party-Crasher wohl nicht abhalten. "Aufgrund von szenetypischen Erkenntnissen", wie es im Polizeijargon heißt, werde man auch in Zukunft ähnlich gelagerte Schwerpunkteinsätze zur Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität im Münchner Nachtleben durchführen. Vor knapp einem Jahr hatten 160 Beamte mehr als vier Stunden lang die Diskothek Heart am Lenbachplatz durchsucht. Ermittelt wird nach Razzien im Münchner Nachtleben aktuell aber auch gegen acht Polizisten, die selbst in Drogengeschäfte verstrickt gewesen sein sollen.

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SZ vom 11.03.2020
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