Die Diakonie München und Oberbayern wurde vergangenes Jahr erschüttert: Eine Mitarbeiterin beschuldigt den Vorstandssprecher der Grenzüberschreitungen, was dieser zurückweist. Die Frau verlässt die Diakonie, nach einem Jahr der internen Aufarbeitung wird der Chef abberufen. Der Diakonie-Landesverband ist entsetzt über das Krisenmanagement und distanzierte sich öffentlich von der Münchner Diakonie, worauf deren Aufsichtsratschef im Groll über den Landesverband zurücktritt. Das Image des Sozialunternehmens ist beschädigt. Eine Ursache der Misere war, dass es kein Konzept gab, wie man mit Vorwürfen aus dem großen Spektrum der sexualisierten Gewalt unter Beschäftigten umgehen soll, vom deplatzierten Spruch bis zum körperlichen Übergriff. Für den Umgang mit Grenzverletzungen in der Belegschaft hat das evangelische Sozialunternehmen mit 5000 Haupt- und 2500 ehrenamtlichen Mitarbeitenden jetzt einen Leitfaden erarbeitet. Andrea Betz, die erste Frau im Vorstand der Münchner Diakonie, über die Lehren aus dem Desaster.
Diakonie München und Oberbayern:"Ich will allen Mut machen, Grenzverletzungen zu melden"
Die Münchner Diakonie wurde vergangenes Jahr erschüttert von Vorwürfen gegen den damaligen Chef. Ein Gespräch mit Vorständin Andrea Betz über die Lehren aus dem Desaster, das Problem von traditionellen Führungsstrukturen und den richtigen Umgang mit Vorwürfen sexualisierter Gewalt.
Interview von Bernd Kastner
Diakonie München und Oberbayern:Wie die Diakonie ins Unheil stürzte
Eine Mitarbeiterin bezichtigt den Chef des Sozialunternehmens der Grenzverletzung. Später gehen zahlreiche anonyme Briefe ein. Was tun? In der Welt der evangelischen Wohlfahrt läuft das Krisenmanagement aus dem Ruder. Und am Ende gibt es nur Verliererinnen und Verlierer.
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