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München heute:Wie es am Deutschen Theater weitergeht / Rechtsextremer Ex-Stadtrat wird freigesprochen

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Von Michael Zirnstein

Eigentlich hätte man sich heute freuen können im Deutschen Theater. Dort vernahm man frohe Kunde aus der Staatskanzlei: Beim nächsten Stück im Spielplan könne man schon von diesem Donnerstag an, wie alle anderen Kulturstätten Münchens, wieder zumindest die Hälfte der Sitzplätze belegen - die Corona-Regeln im Land werden gelockert. Die 50-Prozent-Auslastungsregel hatte man zwar erwartet, aber sie hätte wenig genutzt, solange die eineinhalb Meter Sicherheitsabstand weiter gegolten hätten. Man hätte den Saal gar nicht halb füllen können, er wäre schlicht zu klein. Aber auch die Mindestdistanz hat das bayerische Kabinett nun gekippt, sodass sich das Publikum im Schachbrettmuster wird verteilen können bei der Vorpremiere am 2. Februar.

Das eigentliche Stück, das gerade am Deutschen Theater gegeben wird, ist aber nicht die anstehende Inszenierung von "Jekyll & Hyde". Der Aufsichtsrat hat die Theater-Doppelspitze abberufen, weil diese die München-Zulage für die Mitarbeiter einbehalten hätten - zu Unrecht. Die beiden Intendanten Carmen Bayer und Werner Steer entgegnen, sie hätten vor der Auszahlung noch auf eine rechtliche Klärung des Falles gewartet. Das klingt erst einmal nicht nach einer unlösbaren Meinungsverschiedenheit. Trotzdem scheint sie die Vertrauensbasis zerrüttet zu haben (SZ Plus).

Viel mehr dringt derzeit nicht aus Politik und Theater nach außen. Und man fragt sich schon, wie heftig man hinter verschlossenen Türen gestritten haben mag, welche Intrigen da womöglich abgelaufen sind, ehe der harte Rauswurf folgte. Derzeit, wo auf Netflix schon Belangloseres zur Kabale-Serie aufgeblasen wird, ließe sich sicher ein Bühnenstück daraus zimmern. Aber ehrlich, spannender geht es schon bei "Jekyll & Hyde", "Thriller", der "Rocky Horror Show" und "Young Frankenstein" zu. Und zur Beruhigung der Nerven schauen dann bitte alle die Beatles-Revue: "All You Need Is Love".

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