Erstaunlich, dass ein Abend, der so förmlich und nachdenklich beginnt, dann doch ganz anders endet. Liegt aber vielleicht auch an der Branche. Michael Brandner steht beim 48. Deutschen Filmball als einer der ersten Darsteller gegen 19 Uhr im Foyer des Bayerischen Hofs und sagt: "Wir haben nicht viel zu lachen gehabt in den vergangenen Jahren." Viele hatten zu wenig Arbeit, die Streamingdienste wie Netflix oder Amazon, die neuen Player auf dem Markt, seien zwar sehr finanzstark, "machen aber auch Ansagen", und zwar in Sachen Bezahlung. Brandner, 72, hat vor 38 Jahren angefangen, "als das Geld noch tief flog". Aber wie es den Protagonisten beim Film gerade geht, spielt dann an diesem Abend doch keine allzu große Rolle. Denn erstens sind hier ja viele Gäste in der Lage zu schauspielern. Und zweitens war dieser Ball schon immer ein Moment, an dem die Branche gemeinsam Zuversicht tankte. Es dauert dann auch nicht lang, bis die Aktivierungsenergie für eine ordentliche Feier erreicht ist.
Deutscher Filmball:Wenn der Saal wieder abhebt
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Uschi Glas hält es nicht mehr auf ihrem Platz, Max von der Groeben verzückt die Fotografen und Moritz Bleibtreu fasst den Abend zusammen.
Von Philipp Crone
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