München:Der Grenzgänger

Bilddokumente über Nobelpreisträger Wole Sooyinka

OlympiadorfWer schreibt, kreiert Ereignisse und Begebenheit, die - wenngleich von der Wirklichkeit inspiriert - die Grenzen des Realen überschreiten. So entsteht aus der Fiktion ein eigener Kosmos, der sich zuweilen bis zur Unkenntlichkeit mit dem wahren Leben vermischt. Der nigerianische Literaturnobelpreisträger Wole Sooyinka ist zeitlebens ein Grenzgänger gewesen. Aufgewachsen in einer dem Volk der Yoruba zugehörigen Familie studierte er sowohl in Nigeria wie in Großbritannien, etablierte sich als Dichter, Romancier und Theaterautor, um gleichzeitig auf das politische Geschehen in seiner Heimat Einfluss zu nehmen. Dafür saß er sogar im Gefängnis. All das hatte wohl Einfluss auf sein literarisches Werk. Und doch verwandelt sich manch grausame Wirklichkeit unter seiner Feder in Poesie wie seine "Poems from Prison" bezeugen. Die Münchner Filmemacherin Vera Botterbusch hat sich im Jahr 1999 auf die biografischen Spuren von Sooyinka begeben und dafür dessen Herkunftsland bereist. Dort drehte sie den Film "Eine Kindheit in Nigeria", der eine Welt der Märkte und Riten, der Kunst und Kultur zeigt, wie sie auch in Soyinkas Biografie "Aké" beschrieben wird. Während der Dreharbeiten in Nigeria entstanden auch zahlreiche Fotografien, die nun im Forum 2 Olympiadorf, Nadistraße 3, in einer Ausstellung zusammengefasst sind. Zur Vernissage anlässlich des 85. Geburtstags von Wole Sooyinka an diesem Samstag, 13. Juli, 19 Uhr, wird von 20 Uhr an auch der Film "Eine Kindheit in Nigeria" gezeigt. Die Regisseurin gibt eine Einführung und steht anschließend zum Gespräch bereit. Die Ausstellung ist bis 31. Oktober, Dienstag, 15 bis 18 Uhr, Donnerstag, 11 bis 14 Uhr, sowie während des Veranstaltungsbetriebs und nach Vereinbarung unter Telefon 35 75 75 63 zu besichtigen.

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