München:Der Feind auf meinem Dach

München: "Vater unser, der du bist im Himmel, rette mich vor dieser Taube, Amen!", betet der Protagonist in "Die Taube", einer Novelle des Münchner Schriftstellers Patrick Süskind. Inspiration hatte er genug: Bis zu 40 000 Tiere sollen in seiner Heimatstadt leben.

"Vater unser, der du bist im Himmel, rette mich vor dieser Taube, Amen!", betet der Protagonist in "Die Taube", einer Novelle des Münchner Schriftstellers Patrick Süskind. Inspiration hatte er genug: Bis zu 40 000 Tiere sollen in seiner Heimatstadt leben.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Jede einzelne Taube lässt pro Jahr etwa zwölf Kilo Kot fallen. Manch ein Balkonbesitzer wird darüber zum Tier. Über einen großen, ja schicksalshaften Kampf.

Von Martin Wittmann

High Noon auf dem Max-Joseph-Platz, die Sonne wirft kaum Schatten auf das teure Pflaster. Bernhard Biebl hat die Oper im Rücken, er trägt eine Steppjacke, ein kariertes Hemd unterm leicht gewölbten Pulli, eine getönte Brille ohne Rand. Das graue Haar ist zurückgekämmt, im Gesicht ein Zweitagebart. Hände in den Hosentaschen. Zwischen den Schneidezähnen hat er eine feine Lücke. Durch die ließe sich gut pfeifen. Aber der Taubenvergrämer Biebl ist kein Pfeifer, er ist ein Lacher.

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