Nachruf:Der Tod des Bestatters

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Karl Franz Denk war seit 1948 als Bestatter tätig. (Foto: imago)

Abschied nehmen war sein Beruf: Mit 14 Jahren hat Karl Franz Denk im Unternehmen seines Vaters angefangen. Nun ist der Bestattermeister im Alter von 89 Jahren gestorben.

Er hat die Beerdigung des Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß geplant, Schauspieler Helmut Fischer hat mit ihm die eigene Trauerfeier besprochen. Und auch die Abschiede des Schauspielers Heinz Rühmann, des Modedesigners Rudolph Moshammer und des Schlagersängers Roy Black hat er organisiert. Am Samstag ist der Bestattermeister Karl Franz Denk im Alter von 89 Jahren gestorben.

"Der Beruf des Bestatters war für ihn eine Berufung", heißt es in der Traueranzeigen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma Bestattungen Karl Albert Denk. Karl Franz Denk trat 1948 ins elterliche Unternehmen ein, das sein Urgroßvater 1844 gegründet hatte. Nicht nur der Großvater, auch sein Vater und er selbst waren von klein auf im Unternehmen tätig. Denk wurde später Prüfer, vereidigter Sachverständiger und Vizepräsident des Bundesverbandes des Bestattungsgewerbes und war Vorstandsmitglied der Handwerkskammer München.

Bereits 1944, Denk war damals 14 Jahre alt, half er das erste Mal im elterlichen Betrieb mit - "weil wir keine Angestellten mehr hatten", sagte er vor Jahren in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. "Ich habe immer ausgeholfen, wenn wir keine Träger oder Fahrer hatten." In der Nachkriegszeit wollte er eigentlich Malerei und Grafik studieren, dann entschied er sich aber doch für den Beruf des Bestatters. "Ich habe dann aber doch auch gesehen, dass es eine große Aufgabe ist", Menschen beim Abschied nehmen helfen zu können. "Das verschafft einem trotz der Schwere dieser Arbeit doch eine gewisse Befriedigung und auch ein gewisses Gefühl für diesen Beruf", sagte er vor Jahren.

2003 verkaufte Karl Franz Denk die Trauerhilfe Denk mit ihren mehr als 100 Filialen und fast 500 Mitarbeitern an eine große Bestattergruppe. Zwei Jahre war er dort noch als Berater tätig, dann löste er seinen Vertrag auf. Im Alter von 77 Jahren unterstützte er seinen Sohn Karl Albert Denk bei der Gründung eines neuen Bestattungsunternehmens. Er stand "ihm und seinen Mitarbeitern als wertvoller Ratgeber und gute Seele des Unternehmens zur Seite", heißt es in der Traueranzeige.

Das Requiem für Karl Franz Denk ist am Freitag, 6. März, um 11 Uhr in der Heilig-Kreuz-Kirche. Anschließend findet die Beerdigung im Ostfriedhof statt.

© SZ vom 03.03.2020 / mbr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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