Kundgebung in MünchenDemonstration gegen „Aufrüstungswahn“

"Soziales rauf - Rüstung runter" war am Samstag das Motto von Verdi auf dem Odeonsplatz.
"Soziales rauf - Rüstung runter" war am Samstag das Motto von Verdi auf dem Odeonsplatz. (Foto: Imago/Zuma Press Wire)

1500 Menschen folgen dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi, mehr Geld in Soziales zu stecken. Pro-palästinensische Unterstützer machen sich lautstark bemerkbar.

Von Heiner Effern

Unter dem Motto „Soziales rauf – Rüstung runter“ haben am Samstag auf dem Odeonsplatz nach Polizeiangaben etwa 1500 Menschen gegen Krieg und für Frieden demonstriert. Veranstalter der Kundgebung mit einem Umzug über die Ludwigstraße Richtung Schwabing war die Münchner Gruppe der Gewerkschaft Verdi. Mehr als 30 Initiativen und Parteien hatten sich angeschlossen.

Die Münchner Verdi-Geschäftsführerin Claudia Weber kritisierte insbesondere das 100-Milliarden-Paket für die Rüstung. Gleichzeitig müssten Krankenhäuser schließen und in Dresden sei sogar eine Brücke eingestürzt, sagte sie. „Das Geld ist da, es wird nur auf der falschen Seite ausgegeben.“ Der „Aufrüstungswahn“ verhindere keinen Krieg, uns er beende auch keinen. Das gelte für die Ukraine, Libanon, den Gazastreifen oder Israel genauso wie für die „vergessenen Kriege“ im Sudan oder in Jemen. Das Geld für Kriegsgerät müsse in Soziales, den Klimaschutz und die Infrastruktur sowie zu den finanziell kriselnden Kommunen umgeleitet werden.

Im anschließenden Demonstrationszug machten sich lautstark pro-palästinensische Unterstützer bemerkbar. Schon auf dem Odeonsplatz war neben vielen roten Fahnen auch ein sichtbarer Anteil palästinensischer Farben zu sehen. Nationalflaggen und Nationalismus seien gerade nicht das, wofür die Veranstaltung stehe, hieß es von den Veranstaltern. Die Demonstration sei ohne Zwischenfälle und mutmaßliche Straftaten verlaufen, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag.

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