Süddeutsche Zeitung

Sonntagsöffnungen:Christen protestieren gegen verkaufsoffene Sonntage

Vier Mal im Jahr dürfen Läden derzeit am Sonntag öffnen, sofern ein großes Fest oder ähnliches zeitgleich stattfindet. Die CSU möchte diesen Anlassbezug künftig streichen - und stößt dabei auf Widerstand.

Von Florian Fuchs

"Auch der Wahltag ist ein Sonntag", war am Freitag auf einem Plakat vor der CSU-Zentrale zu lesen. Ein dezenter Hinweis darauf, warum es gerade die bayerische Regierungspartei nicht darauf anlegen sollte, die Regelungen für Sonntagsöffnungen zu lockern. Genau das steht im CSU-Wahlprogramm für die Bundestagswahl: Vier Mal im Jahr dürfen Läden derzeit öffnen, sofern ein großes Fest oder ähnliches zeitgleich stattfindet.

Die CSU möchte diesen Anlassbezug künftig streichen. Dagegen haben kirchliche Verbände am Freitag protestiert. "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns den Sonntag klaut", skandierten knapp 100 Demonstranten. Der Landesvorsitzende der katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Bayern, Peter Ziegler, warnte vor einer "Christdemokratisierung" in Bayern. In Nordrhein-Westfalen hat die CDU-geführte Regierung die Sonntagsöffnungen im Handel bereits deutlich ausgeweitet. Die Zahl der Sonntagsöffnungen ist seitdem deutlich nach oben geschnellt. Die CSU nahm den Protest hin, Parteifunktionäre ließen sich nicht blicken.

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