Die Bundestags-Karriere des CSU-Abgeordneten Bernhard Loos wird im Herbst 2025 nach zwei Amtszeiten enden. Denn die Delegierten aus seinem Wahlkreis im Münchner Norden ziehen ihm für die kommende Wahl den Fraktionsvize im Stadtrat, Hans Theiss, als Bewerber vor. Bei der Aufstellungsversammlung für die Bundestags-Kandidatur erhielt dieser am Dienstagabend 80 Stimmen, auf Loos entfielen nur 63.
„Es ist für mich Ehre und Ansporn zugleich, dass die Delegierten im Münchner Norden mich als ihren Bundestagskandidaten gewählt haben“, sagte Theiss. Ziel sei es für ihn, den Wahlkreis für die CSU wieder zu gewinnen. Das könnte jedoch trotzdem nicht reichen, um in den Bundestag einzuziehen. Derzeit prüft das Bundesverfassungsgericht eine schon beschlossene Wahlrechtsreform. Bleibt diese bestehen, könnten die Erststimmensieger in sehr umkämpften Wahlkreisen wie im Münchner Norden künftig kein Mandat mehr erhalten.
Der unterlegene Loos zeigte sich am Tag nach seiner Niederlage mit sich im Reinen. „Ich habe meine Sache in den vergangenen beiden Legislaturperioden gut gemacht. Jetzt haben sich die Leute anders entschieden“, sagte der CSU-Bundestagsabgeordnete. Das gehöre zur Demokratie, die vom Wettbewerb lebe. Ein Mandat sei eben ein Amt auf Zeit.