Mega-Umzug am Samstag:Wie die CSD-Parade durch München zieht

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Ausgelassene Stimmung: Ein Online-Ampelsystem soll den Ansturm in diesem Jahr lenken. (Foto: Florian Peljak)

Die Route der Demonstration, die Teilnehmer, das Rahmenprogramm: Was zum Christopher Street Day geboten ist.

Es ist die größte Demonstration von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Transgender, Nonbinären und allen, die sich solidarisch zeigen wollen, im süddeutschen Raum. Vergangenes Jahr nahmen nach Veranstalterangaben mehr als 500 000 Menschen an der Parade zum Christopher Street Day in München teil. An diesem Samstag zieht sie erneut los. Die Details:

Wann geht es los?

Die Parade startet um 12 Uhr auf dem Mariahilfplatz in der Au. Die Aufstellung dort beginnt in Timeslots ab 8 Uhr.

Wo verläuft der Zug?

Über die Ohlmüllerstraße geht es zur Isar und über die Reichenbachbrücke ins Gärtnerplatzviertel. Über den Gärtnerplatz führt die Parade in diesem Jahr nicht. Von der Fraunhoferstraße zweigt der Zug in die Müllerstraße ab und führt am Bellevue di Monaco vorbei zum Altstadtring. Über die Blumenstraße geht es zum Sendlinger Tor und von dort über die Sonnenstraße zum Lenbachplatz und zum Maximiliansplatz, über die Max-Joseph-Straße dann weiter zum Karolinenplatz. In der Barer Straße endet der Zug.

(Foto: SZ-Grafik)

Wer ist dabei?

Angemeldet sind 209 Gruppen (im vergangenen Jahr waren es 181). Die Spitze übernehmen traditionell die „Dykes on Bikes“ auf Motorrädern, Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und die Münchner Aids-Hilfe. Es folgen Gruppen wie die Jugend der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft, die Schwuhplattler, die Musiker der Philhomoniker, der Lesbenchor Melodiva, Aktivistinnen von Slutwalk, Münchner Fußball-Frauen, „Techno ist bunt“, das US-Generalkonsulat, Firmen von Disney über BMW bis Siemens und auch queere Vertreter der Münchner Behörden, etwa ein Drehleiterwagen der Feuerwehr. Die CSU darf bei der Parade nicht mitfahren. Die Organisatoren lehnten die Anmeldung für einen eigenen Wagen der Christsozialen ab – mit Verweis auf das Genderverbot. Die CSU-Stadtratsfraktion bezeichnete dies als „maximal kontraproduktiv“.

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Wird die Parade übertragen?

Von 12 bis 22 Uhr wird es einen „Munich Pride“-Livestream geben unter www.csdmuenchen.de.

Welche Einschränkungen gibt es?

Von 12 bis 16.30 Uhr wird die Polizei Halteverbotszonen einrichten an Teilen des Mariahilfplatzes, in der Ohlmüllerstraße, an Teilen der Blumenstraße sowie der Max-Joseph-Straße. Für mehrere Bus- und Tramlinien gibt es Umleitungen oder Einschränkungen. Details finden sich unter mvg.de.

Was ist sonst noch geboten?

Rund um den Marienplatz und den Odeonsplatz gibt es ein zweitägiges Straßenfest (am Samstag von 12 bis 24 Uhr, am Sonntag von 11 bis 22 Uhr). Das ganze Areal mit 80 Infoständen und vielen Bühnen gliedert sich in sechs Bereiche. Die Hauptbühne steht vor dem Rathaus. Hier wird das Fest am Samstag um 15.25 Uhr von OB Dieter Reiter eröffnet. Es treten auch die Szene-Stars des CSD auf: Kai Iden (Elektro-Popper aus Paris, Sa., 19.10 Uhr), Migati (NDW-Electro-Clash, Sa., 19.50 Uhr) und Luna (Singer-Songwriterin, Sa., 21 Uhr). Am Samstag um 22 Uhr startet das Rathaus Clubbing mit sechs Dancefloors auf vier Ebenen. Das große Spektakel am Sonntag ist das Pumps-Rennen der Drags, ein Wettbewerb in den Disziplinen Perücken-Stylen, Handtaschen-Weitwurf und Showstopping Performance (16.25 Uhr).

Was wird für die Sicherheit getan?

Ein Ampel-Warnsystem soll Überfüllungen verhindern. Auf den Online-Kanälen und im Live-Stream wird signalisiert, wo noch Platz ist. Awareness-Teams sind in hellblauen Shirts unterwegs und über die Nummer 0160/99802994 erreichbar.

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