Christopher Street Day in MünchenBunt, laut, schrill: Eine Party für die Vielfalt

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Auffallen ist das Motto der Stunde - und das ist gar nicht so einfach in dem bunten Gewusel des Christopher Street Days.
Auffallen ist das Motto der Stunde - und das ist gar nicht so einfach in dem bunten Gewusel des Christopher Street Days. (Foto: Florian Peljak)

Glitzer geht immer, dazu laute Technomusik und Seifenblasen: Die Parade zum Christopher Street Day läuft bunt und schillernd durch die Innenstadt - gut 300 000 Menschen sind unterwegs. Die Bilder.

Ausgelassene Stimmung in der Stadt: Die Parade zum Christopher Street Day (CSD), eine der größten Partys in der Stadt und zugleich ein Ereignis mit hohem politischem Anspruch, setzte sich um 12 Uhr mittags am Mariahilfplatz in Bewegung. Nach Veranstalterangaben liefen rund 20 000 Menschen mit, etwa 230 000 Menschen schauten am Straßenrand zu.

Alle waren bester Laune bei strahlendem Sonnenschein und heißen Temperaturen. Aufwändige, farbenfrohe und teils schrille Kostüme sowie viel nackte Haut waren zu sehen - so wie jedes Jahr beim CSD.

(Foto: Florian Peljak)
(Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)
(Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

„Es war viel Liebe in der Luft“, beschrieb ein Sprecher des Veranstalters die Stimmung bei der bunten Parade, an der gut 200 Gruppen teilnahmen. Die Atmosphäre sei „toll“ gewesen, die Leute „nett zueinander“. Auch die Polizei sprach von einer positiven und friedlichen Stimmung ohne negative Vorfälle.

„Wir sind sehr zufrieden“, kommentierte der Veranstalter-Sprecher die Zahl der Teilnehmer und Besucher, die etwas niedriger ausgefallen war als vor einem Jahr. Es seien schwierige Zeiten und vielleicht seien deswegen einzelne Menschen zu Hause geblieben.

(Foto: Florian Peljak)
(Foto: Florian Peljak)

Rund 200 Gruppen hatten sich für die Parade schon von 8 Uhr an am Mariahilfplatz in der Au aufgestellt. Um 12 Uhr zogen sie unter den Klängen lauter Partymusik und Techno-Rhythmen los auf die 3,5 Kilometer lange Strecke über Reichenbachbrücke und Fraunhoferstraße. Nach dem Marsch über die Isar zog die Politparade laut und quirlig ins Szeneviertel, ging über Müller- und Blumenstraße Richtung Sendlinger Tor, weiter über den Stachus zum Maximiliansplatz, am Karolinenplatz endete der Umzug.

(Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)
(Foto: Florian Peljak)

Die „Schwuhplattler“ waren in Tracht dabei, auch die Stadtspitze lief mit, im Bild Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und der Zweite Bürgermeister Dominik Krause (Grüne).

(Foto: Florian Peljak)
(Foto: Florian Peljak)

Die CSD-Zuschauer hatten es sich schon vor Beginn der Parade im strahlenden Sonnenschein gemütlich gemacht.

Der Christopher Street Day (CSD) in München hat sich seit der ersten „Stonewall-Demo“ am 28. Juni 1980 beim Chinesischen Turm zu einem riesigen, regenbogenbunten Spektakel entwickelt – für Schwule, Lesben, Bis, Transgender, Nonbinäre, die ganze queere Gemeinde und alle, die auch noch mitfeiern wollen.

Regenbogenflaggen am Rathaus auf dem Marienplatz während des Christopher Street Days (Archivfoto).
Regenbogenflaggen am Rathaus auf dem Marienplatz während des Christopher Street Days (Archivfoto). (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Der Marienplatz ist während des zweitägigen Straßenfests das Zentrum des Geschehens: Auf der Hauptbühne treten insgesamt 30 Live Acts auf, es gibt aber auch Bühnen auf dem Wittelsbacherplatz und in der Kaufingerstraße, eine Partyzone in der Ludwigstraße mit Gastronomie auf dem Odeonsplatz.

Die Demonstrationen anlässlich des Christopher Street Days sehen sich deutschlandweit zunehmend queerfeindlichen Attacken und Bedrohungen ausgesetzt. Eine Veranstaltung in Regensburg wurde daher umgeplant. Sie verlief laut Polizei unproblematisch, hatte allerdings nur rund 400 Teilnehmer. In München hielten die Veranstalter eine Anpassung der Veranstaltung im Vorfeld angesichts von Sicherheitsmaßnahmen „auf sehr hohem Niveau“ nicht für nötig.

© SZ/mit Material von dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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Von Michael Zirnstein

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