Ferienende:Kommt nun ein ganz normales Schuljahr?

Vor dem Schulbeginn in Bayern

Für 11 605 Erstklässler an öffentlichen Schulen und fast 100 Erstklässler an privaten Schulen beginnt ab Dienstag ein neuer Lebensabschnitt.

(Foto: Angelika Warmuth/dpa)

Am Dienstag beginnt für 160 000 Kinder und Jugendliche wieder der Unterricht. Von gelockerten Corona-Vorgaben werden sie erst einmal nicht viel spüren. Worauf sich die Schülerinnen und Schüler nun einstellen müssen.

Von Kathrin Aldenhoff

Die Wünsche klingen bescheiden: Ein ganz normales Schuljahr soll es werden, hoffen Schulleiterinnen und Lehrer, Schüler und Eltern. Auch Stadtschulrat Florian Kraus wünscht sich das, einen "möglichst normalen Schulbetrieb - ohne Distanz- und Wechselunterricht". Ob dieser Wunsch in Erfüllung gehen wird, weiß keiner. Aber etwas normaler als in den vergangenen beiden Schuljahren soll es schon werden. Es soll Präsenzunterricht geben, egal wie hoch die Sieben-Tage-Inzidenz ist. Gemeinsames Lernen statt Homeschooling, ein Schulalltag mit Klassenfahrten und Projekttagen, so verspricht es das Kultusministerium.

Am Dienstag beginnt für mehr als 160 000 Münchner Schülerinnen und Schüler, von der Grundschule bis zu den Berufsschulen, ein neues Schuljahr. Für 11 605 Erstklässler an öffentlichen Schulen und fast 100 Erstklässler an privaten Schulen beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Und es beginnt das Bangen und Hoffen, dass es klappt mit dem Präsenzunterricht. Dass all das Masketragen, Testen und Impfen etwas nützt. Dass die Schulen dieses Mal geöffnet bleiben.

Die Stadt München hat knapp vier Millionen Selbsttests an die Schulen geliefert, bis Mitte Oktober sollen die erst einmal reichen, wenn sich die Schülerinnen und Schüler drei Mal die Woche testen. Auch Erstklässler sollen sich testen, am besten schon bevor sie die Schule zur Schuleingangsfeier betreten. Eltern, die ihre Kinder begleiten, sollen getestet, geimpft oder genesen sein. Sie müssen das aber nicht nachweisen.

An den Grund- und Förderschulen sollen die Selbsttests im Laufe des Monats von den sogenannten Lollitests abgelöst werden. Lollitest klingt simpel, ist aber durchaus eine logistische Herausforderung. Die Kinder lutschen 30 Sekunden erst an einem, dann an einem zweiten Teststäbchen, es gibt eine Gesamtprobe und eine individuelle. Transportunternehmen holen die Proben ab, Labore werten sie bis zum Abend aus, informieren Eltern und Schulen über die Ergebnisse. Die Gesamtprobe darf man sich so vorstellen: Alle Stäbchen kommen in einen Behälter, werden zusammen untersucht. Fällt das Ergebnis der Poolprobe positiv aus, werden die Einzelproben über Nacht untersucht. Am Morgen soll klar sein, welches Kind positiv getestet wurde und nicht in die Schule kommen darf. In Quarantäne sollen außer den positiv getesteten Kindern nur noch Mitschüler, die engen Kontakt hatten. Bis 1. Oktober müssen alle Schulkinder Maske tragen, auch am Platz.

Oberbürgermeister Dieter Reiter hatte bereits an Eltern und Kinder ab zwölf Jahren appelliert, sich impfen zu lassen: "Mit der Impfung kehrt ein Stück normaler Schulalltag zurück." Vollständig geimpfte Schüler müssen sich nicht testen und sie müssen im Regelfall auch nicht mehr in Quarantäne. Schulen können Termine mit mobilen Impfteams vereinbaren, die vor Ort impfen.

Auch Luftfilter soll es geben: 6200 Geräte für 21,7 Millionen Euro. Die ersten Geräte sollen nach Aussage des Bildungsreferats in der ersten Schulwoche eingebaut werden, bis Weihnachten sollen alle Räume ausgestattet sein.

Zur SZ-Startseite
Coronavirus - Sonder-Impftermine für Wahlhelfende

SZ PlusDesign
:Warum wollen so viele Menschen keine Impfung?

Und wie hängt das mit dem Aussehen der Impfzentren zusammen? Markus Frenzl, Professor für Design- und Medientheorie, forscht zu diesen Fragen. Ein Gespräch über die Macht von Design.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: