Die Stadt will knapp 5000 Luftfiltergeräte für Grundschulen und Horträume kaufen. Das geht aus einer Vorlage des Referats für Bildung und Sport hervor, über die der Stadtrat in seiner Vollversammlung am Mittwoch oder Donnerstag abstimmen soll. 17,4 Millionen Euro soll die Anschaffung kosten; die Stadt selbst müsste 8,7 Millionen Euro bezahlen, da der Freistaat die Hälfte der Kosten übernimmt.
Ob die Geräte allerdings im Herbst überhaupt in Betrieb genommen werden können, ist unklar. Es könne "derzeit nicht eingeschätzt werden, wann eine Belieferung der Einrichtungen beginnt und wie lange es dauert, bis alle Einrichtungen vollständig beliefert sind", heißt es in dem Papier.
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Luftfilter könnten den Aufenthalt in den Klassenzimmern für die Schülerinnen und Schüler sicherer machen. In Anbetracht einer drohenden vierten Corona-Welle und mit Blick darauf, dass es für Kinder unter zwölf noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt, setzen viele auf die Geräte. Im Herbst solle es in jedem Klassenzimmer und in den Kitas mobile Luftfilter geben, hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Ende Juni gesagt. In München hatten Grüne/Rosa Liste, SPD/Volt, CSU und FDP/Bayernpartei in einem fraktionsübergreifenden Antrag gefordert, bei den Erstklässlern anzufangen und danach aufsteigend bis zu den sechsten Klassen die Schulen mit Luftfiltern auszustatten.
Knapp 3000 Geräte sollen nun in Klassenzimmern und Fachlehrsälen von Grundschulen zum Einsatz kommen, 1200 in der Ganztags- und Mittagsbetreuung, 356 in Räumen mit Hortnutzung, der Rest an Förderschulen und in Tagesheimen. Die fünften und sechsten Klassen spielen im Vorschlag des Referats keine Rolle. Sie würden "in Abhängigkeit vom Pandemiegeschehen zu einem späteren Zeitpunkt betrachtet", heißt es. Die Wirksamkeit der Luftfilter-Geräte ist wissenschaftlich umstritten. Das Umweltbundesamt hat jedoch vor Kurzem ihren Einsatz in Räumen mit eingeschränkten Lüftungsmöglichkeiten als "sinnvoll" eingestuft.