Nun ist es also soweit. München geht in das, was der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) einen "Lockdown light" nennt: Kultur- und Freizeiteinrichtungen schließen, die Gastronomie muss bis auf ein Abhol- und Lieferangebot wieder dichtmachen, erlaubt sind nur noch Treffen zwischen zwei Haushalten mit maximal zehn Personen. Und auch sonst gelten Regeln, die eher an das Frühjahr erinnern als an den für Corona-Zeiten relativ entspannten Sommer, lediglich der Einzelhandel darf unter Auflagen öffnen.
Dass die Maßnahmen wohl wieder notwendig geworden sind, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, zeigt ein Blick auf den Inzidenzwert, den das Robert-Koch-Institut am Montagmorgen für München gemeldet hat: 142,0 Infektionen je 100.000 Einwohnern in den vergangenen Tagen - noch nie war der Wert für die bayerische Landeshauptstadt höher. Damit liegt München im dunkelroten Bereich der bayerischen Corona-Ampel.
Dass es trotz der zuletzt stark gestiegenen Infektionszahlen nach wie vor Verstöße gegen die Corona-Regeln und insbesondere die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr gibt, ließ sich am Sonntagabend in Pasing beobachten: Weil ihn ein Teenager und eine Seniorin auf seine fehlende Maske aufmerksam gemacht hatten, bewarf ein 61 Jahre alter Mann den 16-Jährigen mit einer Bierflasche und bedrohte ihn anschließend mit einem Küchenmesser. Der Angreifer soll rund 1,5 Promille Alkohol im Blut gehabt haben.