Corona-Spaziergänge:Eine Gruppierung zwischen Ratlosigkeit und Rage

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Etwa 3000 Gegner der Impfpflicht demonstrierten am 26. Januar auf dem Königsplatz. (Foto: Stephan Rumpf)

Immer weniger Anhänger von "München steht auf" gehen auf die Straße. Intern wird über die Ausrichtung der Bewegung gestritten. Manche hätte es gerne noch radikaler.

Von Martin Bernstein

Was sind das für Leute? Sie jubeln, wenn ihr Sprecher auf dem Königsplatz doziert, "ein System von Wahlen und Parteien" sei keine Demokratie, und wenn er sagt: "Das Parteiensystem, so wie es jetzt ist, ist verkommen zu einer Klaviatur, auf der die Oligarchie spielt." Sie tanzen, wenn bei derselben Veranstaltung Ende Januar verschwörungsideologischer Hip-Hop vom Band kommt, der mit potenziell judenfeindlichen Sprachbildern spielt. Wenn ihr Sprecher, wie Mitte Dezember, eine umgedrehte Deutschlandfahne schwenkt und ein paar Tage darauf per Video versichert, er habe nicht gewusst, dass das auch ein Symbol der Reichsbürger-Bewegung sein könne - dann ziehen sie eine Woche später unter genau diesem Symbol unangemeldet in die Innenstadt.

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