Wegen Corona-Krise:Die Schulbauoffensive gerät ins Stocken

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München hat viel vor beim Schulbau - und wird jetzt von der Corona-Krise etwas ausgebremst. Die Grundschule an der Aubinger Allee in Freiham wurde aber schon vor einigen auf den Weg gebracht. (Foto: Stephan Rumpf)

Um zu sparen, werden viele Projekte verschoben. Gestrichen wird nichts, doch der Unterricht im Container dauert für einige Schülerinnen und Schüler wohl länger als gedacht.

Von Jakob Wetzel, München

Die Münchner Schulbauoffensive ist ein Programm der Superlative. Seit 2016 hat die Stadt drei Bauprogramme beschlossen, um Platz für mehr als 40 500 zusätzliche Schüler zu schaffen. 96 einzelne Bauprojekte sind in diesen Programmen enthalten, zusammen kosten sie mehr als 6,5 Milliarden Euro. Weitere Bauprogramme werden bereits vorbereitet. Unter allen städtischen Investitionen machen die Baupläne für Schulen und Kindertagesstätten den mit Abstand größten Brocken aus. Und auch wenn die Stadt nun wegen der Corona-Krise sparen muss: An Schulen und Kitas möchte sie auch nichts streichen. Das erklärte Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) am Montag; der Stadtrat soll darüber im Dezember abstimmen. Dietl zufolge sollen stattdessen einzelne Bauprojekte verschoben werden, um so zumindest vorübergehend Geld zu sparen.

Insgesamt möchte die Stadt demnach bis 2025 noch etwa drei Milliarden Euro in den Schulbau investieren - das ist etwa ein Viertel weniger als zuvor geplant. 100 Millionen Euro habe man bereits sparen können, indem schon in Betrieb gegangene Schulen und Kindertagesstätten günstiger als geplant fertiggestellt werden konnten, erklärt Dietl; der Stadtrat hatte im Juli beschlossen, Einsparpotenziale in Höhe von zusammen 237 Millionen Euro zu prüfen. Einen deutlich größeren Beitrag sollen dagegen "Verschiebungen und Streckungen" in den Schulbauprogrammen leisten: Hier will die Stadt bis 2025 eine Milliarde Euro einsparen - Geld, das sie dann in den Folgejahren aufbringen muss. Für Schülerinnen und Schüler bedeutet das nicht zuletzt, dass wohl einige länger als gedacht in Containern unterrichtet werden.

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Welche Schulen konkret betroffen sein sollen, wollte Dietl am Montag trotz Nachfrage nicht offenlegen. Im Blick sind allein aus den ersten beiden Schulbauprogrammen neun Bauvorhaben; acht von diesen sollen sich um ein oder zwei Jahre verzögern, ein weiteres erst in Angriff genommen werden, wenn ein anderes Projekt abgeschlossen ist. Zu den erst 2019, im dritten Schulbauprogramm, beschlossenen Projekten äußerte sich Dietl nicht. Neben den Schulbauprogrammen investiert die Stadt auch in den Neubau von Kindertagesstätten; 2019 etwa hat sie beschlossen, für knapp 190 Millionen Euro zusätzliche Kitas für mehr als 2500 Kinder zu bauen. Daran soll sich nichts ändern, so Dietl: Die Maßnahmen des Kita-Bauprogramms würden unverändert weiterverfolgt.

"Die geplanten Investitionen werden nicht gestrichen", versichert Dietl. Weil die Stadt weiterhin wachse, würden zudem in den nächsten Jahren auch noch weitere Baumaßnahmen nötig werden. Man müsse weitsichtig agieren, um diese bezahlen und damit die Schulversorgung sicherstellen zu können.

© SZ vom 17.11.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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