Trommeln geben den Marschtakt vor. Hinter ihnen marschieren - wie jeden Mittwoch in München - etwa 700 Menschen, die für sich in Anspruch nehmen "nicht rechts, nicht links" zu sein. Wofür sie sind? Schwer auszumachen. Wogegen? Das sagt ihr Sprecher Melchior Ibing in aller Deutlichkeit: gegen jede auch noch so niedrigschwellige Form staatlichen Infektionsschutzes. Und, seit Neuestem, aber inzwischen genauso wichtig: gegen die "sinnlosen ideologischen" Sanktionen, die sich gegen den Kriegs-Aggressor Russland richten. Vor allem aber sind sie, der Jubel beweist es, als Ibing seine Kundgebungsrede im Crescendo steigert: gegen "die korrupte Baggage an der Regierung". Und gegen die "Mainstream"-Medien. Und gegen internationale Organisationen, die allesamt als Produkte der "NWO", der angeblich geplanten "Neuen Weltordnung" geschmäht werden, als Erfüllungsgehilfen des "Great Reset".
Proteste in München:Pandemieleugner laufen sich warm für "heißen Herbst"
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700 bis 1000 Menschen kommen derzeit noch zu den Mittwochsdemos der Impfgegner und Coronaleugner. Nun hat die Szene ihre Forderungen erweitert, um wieder mehr Zulauf zu bekommen: Sie wettert gegen Russland-Sanktionen und eine "Öko-Ideologie".
Von Martin Bernstein

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