Süddeutsche Zeitung

Pandemie:Was bedeuten die neuen Corona-Regeln für den Fußball?

Der Freistaat senkt die Auflagen für Amateurspieler, Trainer und Zuschauer. Auch für die Fans der Profivereine gelten Erleichterungen.

Von Christoph Leischwitz  

Die ersten Amateurfußballer starten am Wochenende wieder in den Spielbetrieb, insofern kamen die Lockerungen der Corona-Auflagen für Sportveranstaltungen gerade rechtzeitig. Von sofort an gilt 3 G statt 2 G für alle Trainer und Spieler. Nach SZ-Informationen war Bewegung in die Frage gekommen, als der Präsident des Bayerischen Fußball-Verbands, Rainer Koch, am Rande des Bundesligaspiels FC Bayern gegen RB Leipzig die Möglichkeit hatte, Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf ein schwelendes Problem hinzuweisen.

Der BFV befand sich in der Winterpause in einem Erklärungsdilemma: Von den 117 000 in Bayern gemeldeten Amateurkickern sind 1575 sogenannte Vertragsamateure, stehen also in einem Arbeitsverhältnis. Für Arbeitnehmer galt bis zuletzt die 3-G-Regel, für den Spielbetrieb und das Training war allerdings 2 G vorgesehen. Einige Vertragsspieler hatten sich an den Verband gewandt und ihrem Unmut über 2 G im Amateurfußball Luft gemacht. Der Verband zeigte Verständnis, hatte jedoch keine Handhabe.

Logistische Probleme bestehen für die Vereine aber weiter: die Kontrolle von Zuschauern. Zwar wurde für Besucher von Fußballspielen wie bei den Profipartien der Status von 2 G plus auf 2 G heruntergestuft, das Prüfen von ausgedruckten Testnachweisen am Kassenhäuschen fällt demnach jetzt weg.

Trotzdem brauchen Vereine mehr ehrenamtliche Mitarbeiter als sonst. Doch die müssen auch gefunden werden, denn zusätzliche externe Ordner anzuheuern, die zum Beispiel auf die Maskenpflicht am Spielfeldrand hinweisen, ist für einen unterklassigen Klub im Etat nicht vorgesehen. Die Maskenpflicht hat allerdings weiter Bestand, auch wenn in der Vergangenheit meist über Verstöße hinweggesehen wurde, zumindest so lange Zuschauer ausreichend Abstand halten können.

In die Allianz Arena dürfen schon am Sonntag zum Heimspiel des FC Bayern gegen Greuther Fürth 25 000 statt 15 000 Zuschauer. Für alle anderen Stadien und Sportanlagen in der Stadt gilt weiter eine Auslastung von 50 Prozent.

Für die meisten Vereine stellt dies kein Problem dar. Trotzdem ist jetzt vieles leichter: "Wir hatten oft Spiele der Männer und der Jugend auf dem Nebenplatz gleichzeitig, da wäre so ein Kommen und Gehen gewesen, dass wir gar keine Zuschauer reingelassen haben", erklärt Michael Matejka vom Regionalligisten SV Heimstetten. Wenn jetzt allein der Impfnachweis gecheckt werden müsse, sei das aber wieder möglich, was für den Verein freilich auch wichtige Einnahmen bedeutet.

Weder für ihn noch für andere Münchner Klubs schien aber der Impfstatus der Mannschaft je ein Problem gewesen zu sein. "Wir haben 100 Prozent Impfquote", sagt zum Beispiel Walter Werner vom FC Ismaning. Der Bayernligist startet am Samstag als erstes Amateurteam im Landkreis München mit einem Heimspiel in die Restsaison.

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