München heute:Die Grenzen der Kontaktnachverfolgung / Hans-Jochen-Vogel-Platz im Olympiapark

Messehallen Riem: Corona Kontakt Nachverfolgung

Seit Dezember sitzen alle Kontaktnachverfolger, die es in der Landeshauptstadt gibt, in Halle C2 der Messe München. Bei der gewaltigen Aufgabe helfen auch Kräfte der Berufsfeuerwehr, wie hier im Bild.

(Foto: Robert Haas)

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Von Max Ferstl

Zurzeit ist häufig vom Impfstoff die Rede, jenem knappen Wundermittel, das - so die Hoffnung - die Corona-Pandemie beenden wird. Auch über den Lockdown wird viel diskutiert: Sollen die Maßnahmen verlängert werden? Oder ist es Zeit für Lockerungen? Diese Debatte dürfte in den kommenden Tagen an Fahrt aufnehmen, denn die Corona-Zahlen sinken.

Am Donnerstag hat München erstmals seit Oktober bei der Sieben-Tage-Inzidenz die 50er-Marke unterschritten: Der Wert liegt jetzt bei 48. Eher selten ging es zuletzt um einen anderen Aspekt der Corona-Bekämpfung: die Nachverfolgung der Kontakte eines Corona-Infizierten. Die Idee ist eigentlich simpel: Sogenannte Contact Tracer versuchen jene Personen, die mit einem infizierten Menschen zu tun hatten, aufzuspüren und in Quarantäne zu schicken. Dadurch können Infektionsketten gebrochen werden. Ab einer Inzidenz von 50, so heißt es oft, könnten alle Kontakte verfolgt - und das Virus kontrolliert werden. Ich habe mir zusammen mit meiner Kollegin Ekaterina Kel angeschaut, wie es in München mit der Kontaktnachverfolgung so läuft (SZ Plus).

Als vor einigen Wochen die Inzidenz sehr hoch war, hat es nicht so gut funktioniert. Die Kontaktverfolger liefen dem Virus hinterher. Viele Münchnerinnen und Münchner bekamen Briefe mit der Aufforderung, sich in Quarantäne zu begeben - da war ihre Quarantänezeit allerdings schon fast vorbei. Inzwischen klappt es besser, weil es weniger Fälle gibt. Das jetzige Pensum "ist gut zu schaffen", sagte ein Kontaktverfolger, als ich mit ihm über seine Arbeit gesprochen habe. Er fand aber auch: "Wir hätten viel effizienter sein können." Er hätte sich gewünscht, dass die Stadt schon vor Wochen mehr Energie in die Kontaktnachverfolgung gesteckt hätte. So viele andere Methoden gegen das Virus gebe es schließlich noch nicht.

DER TAG IN MÜNCHEN

"Die Pille ist am Banküberfall schuld" Tarkan P. gesteht seine Tat zwar, beteuert aber vor Gericht, dass diese die Nebenwirkung eines Medikaments sei. Als "Hauptbeweis" präsentiert er den Richtern den Beipackzettel.

München bekommt einen Hans-Jochen-Vogel-Platz Der frühere SPD-Oberbürgermeister wird im Olympiapark verewigt - so wie es der ausdrückliche Wunsch seiner Witwe war. Doch nicht allen ist diese Würdigung genug.

"Sein Blick war komisch, so nervös" Ein 35-Jähriger steht wegen versuchten Mordes vor Gericht, mit einem Hackebeil hatte er das linke Ohr seines Opfers fast komplett abgetrennt. Nach seiner Tat sei er "wie aus einem Tiefschlaf" erwacht.

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