Jugendliche und junge Erwachsene sollen in diesem Jahr fünf neue Treffpunkte in der Stadt erhalten. Dafür werden weitere umgebaute Seecontainer aufgestellt. Zehn dieser Container waren im vergangenen Jahr in der Stadt verteilt worden, zum Beispiel in der Nähe von Bolzplätzen, im Ostpark und an einer Skateanlage. Die bisher errichteten Unterstände würden so gut angenommen, dass das Angebot nun ausgebaut werde, teilt die Stadtratsfraktion von SPD/Volt mit. Diese fünf neuen Container und weitere Freizeitangebote für Jugendliche und junge Erwachsene hat der Kinder- und Jugendhilfeausschuss am Dienstag beschlossen.
"Wir finden das Konzept super. Es ist wichtig, Orte zu haben, an denen Jugendliche sich aufhalten können, ohne verscheucht zu werden", sagt Adina Rath aus dem Vorstand des Münchner Hauses der Schülerinnen. Es war in den vergangenen beiden Jahren nicht leicht für Jugendliche und junge Erwachsene, legale Orte zum Feiern zu finden. Mehr Räume für sie zu schaffen, das war schon vor Corona ein großer Wunsch.
In der Pandemie, in der immer wieder Clubs, Freizeitstätten und Sportgelände geschlossen waren, wurde der Wunsch noch drängender. "Jugendliche und junge Leute sind auf der Suche nach Freiheit, nach Orten für sich", sagt Adina Rath. Es sei wichtig, sagt Rath, Orte zu haben, an denen man sich auch bei schlechtem Wetter treffen könne. Und wo man kein Bier für acht Euro kaufen müsse.
Die Behörde schlägt vor, eine Liste mit allen Standorten auf Instagram zu erstellen
Die umgebauten Container ermöglichten den Jugendlichen genau das. Nun sollen für rund 125 000 Euro fünf weitere Container aufgestellt werden. Außerdem soll es mobile Toiletten und größere Mülleimer geben. Und das Angebot soll noch bekannter werden, vor allem in der Zielgruppe. Denn daran mangelt es wohl noch, wie das Sozialreferat in der Sitzungsvorlage schreibt. Es sei gewünscht, eine Übersichtsliste aller Standorte mit überdachten Räumen online oder auf Instagram zur Verfügung zu stellen. An den Containern selbst sollen QR-Codes angebracht werden, über die alle Standorte einzusehen sind und über die Nutzer die Orte kommentieren können.
Auch Schulhöfe und Schulsportplätze sollen zu Orten werden, an denen Kinder und Jugendliche ihre Freizeit verbringen können. Das Referat für Bildung und Sport möchte mittelfristig in jedem Stadtbezirk mindestens zwei Schulhöfe öffnen, im Innenstadtbereich sollen es drei pro Bezirk sein. Denn dort stünden am wenigsten Spielflächen zur Verfügung. Dies könnte in Zusammenarbeit mit dem Sozialreferat mit pädagogisch betreuten Angeboten verknüpft werden. Die Schulhöfe sollen für Kinder bis zum Alter von 13 Jahren geöffnet werden, die Schulsportplätze für Jugendliche bis 17. Besonders die Sportplätze seien für Jugendliche und junge Erwachsene attraktiv, da es in München wenig kostenlose und gut ausgestattete öffentliche Sportplätze gebe.
Außerdem sollen mehr Honorarkräfte für das sogenannte Allparteiliche Konfliktmanagement (AKIM) gewonnen werden. Sie arbeiten abends und am Wochenende an Feier-Hotspots, um Konflikten zwischen Feiernden und Anwohnern vorzubeugen.