Süddeutsche Zeitung

Hertzkammer:Queer und euphorisch

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Die Reihe "Perras Party Service" im Harry Klein ist eine Gegenbewegung zum dunklen, schnellen Techno-Trend.

Von Anastasia Trenkler

Was zeichnet eine gute Party aus? Reichlich Drinks, ausgewählte Gäste, vielleicht ein passendes Ambiente, Deko, Motto? Ganz sicher aber: die richtige Musik. Dabei gehen Geschmäcker bekanntlich auseinander. Wer ein breites Publikum ansprechen will, braucht ein vielfältiges Line-up. Oder bucht ein Rundum-Sorglos-Paket, eines wie den "Perras Party Service".

Seit Juli 2022 hosten MRTI, Louis EMP, Manuel Loewe und Leon Haller die monatliche Veranstaltungsreihe "Perras" im Harry Klein. Kennengelernt im Club und auf Social Media, treibt die vier DJs eine gemeinsame Vision an: "Eine bunte, euphorische Party als Gegenbewegung zum sehr schnellen, dunklen Techno, der gerade in den Clubs Trend ist", sagt MRTI.

Das spiegelt sich auch in ihren Bookings wider. Zu jeder Perras-Party laden die DJs eine oder einen Main-Act ein. Sie möchten Artists zu ihren Veranstaltungen holen, "die man in München noch nicht so kennt", sagt MRTI. So waren in den vergangenen Monaten unter anderem Massimiliano Pagliara, Resident im Berghain, und Audrey Danza, bekannt aus dem Genfer Club Motel Campo, Teil des Line-ups.

An diesem Samstag dann ist Amaliah zu Gast. Die Künstlerin arbeitet als DJ und Produzentin in London und "steht schon sehr lange auf der Wunschliste" der Perras. Nachdem sie 2018 begann, in kleinen Bars und Clubs der britischen Hauptstadt aufzulegen, gründete Amaliah bald ihr eigenes Party-Kollektiv: "Borne Fruits", das mittlerweile als Label Underground-Talente aus UK unterstützt.

Die DJ selbst ist heute auch über die britischen Landesgrenzen hinaus bekannt. Noch vergangenes Wochenende trat sie in Bilbao auf, ehe sie diesen Samstag im Harry Klein spielt - unterstützt von der Gastgeberin und den Gastgebern des Abends.

Los geht's mit MRTI. Die "female energy" der Perras eröffnet mit bunten, housy Sounds den Abend. Gut möglich, dass sie dem Publikum einen musikalischen Vorgeschmack auf den Sommer liefert, ehe sie Leon Haller und Manuel Loewe mit einem B2B-Set ablösen. Dann heißt es Aufheizen für den Höhepunkt des Abends: Amaliah, die in ihren Sets zwischen House, Techno, Progressive und Percussive hin und her bounct, das Publikum fordert, ohne zu überfordern und damit perfekt zu den Perras passt.

Das Event schließt Louis EMP, indem er die vielen musikalischen Facetten der Party noch einmal zusammenbringt. Das ist es, was die Perras ausmacht: Diversität in der Musik und im Line-up, stets bunt, stets euphorisch. "Ziel ist es, die Queerness vom Harry Klein am Mittwoch ins Wochenende zu transportieren", sagt Louis EMP.

"Perras Love Amaliah", Sa. 18. März, 22 Uhr, Harry Klein, Sonnenstraße 8, https://harrykleinclub.de

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