Verkehr:München liegt beim Carsharing auf Platz 2

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Carsharing-Parkplatz in München. Viele Menschen meiden Bus und Bahn und nutzen lieber den Leihwagen. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Auf 1000 Münchner kommen 2,13 Carsharing-Fahrzeuge. Eine Stadt ist pro Kopf noch besser versorgt - und das ist nicht Berlin.

Von Kai Blum

Wer im Münchner Stadtgebiet von A nach B kommen möchte, kann aus einem vielfältigen Angebot an Sharing-Optionen wählen. Ob per Leihrad, Elektroroller, E-Scooter oder Carsharing: Für jede Strecke, die nicht mit einem privaten Fahrzeug zurückgelegt werden soll, gibt es das vermeintlich passende Angebot. Im Carsharing liegt München im bundesweiten Vergleich auf Platz 2 - sowohl bei der absoluten als auch bei der relativen Anzahl an Fahrzeugen pro 1000 Einwohner. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie des Bundesverbands CarSharing (bcs).

Das Carsharing-Angebot in München ist im deutschlandweiten Vergleich gut ausgebaut, es gibt mehr als 3000 Fahrzeuge verschiedener Anbieter. Nur Berlin bietet mehr: Dort sind es 5814 Fahrzeuge, die per App angemietet werden können. Auf 1000 Münchner kommen 2,13 Carsharing-Fahrzeuge, in Karlsruhe kommen auf 1000 Einwohner 3,2 Autos. Das am Montag veröffentlichte bcs-Ranking basiert auf einer Umfrage unter Städten mit mindestens 50 000 Einwohnern.

Münchner Autofahrern, die kein privates Fahrzeug besitzen, stehen bei den Carsharing-Optionen im städtischen Gebiet Fahrzeuge aller Art und Größe zur Verfügung: von kleinen Elektroautos bis hin zu Transportern. Nutzer haben zudem die Wahl zwischen stationsgebundenen Anbietern wie Stattauto, Oply oder Flinkster und stationsunabhängigen Diensten wie Share Now, dem gemeinsamen Angebot von BMW und Daimler, oder Sixt share.

Diese flexiblen, "free-floating"-Anbieter ermöglichen das Ausleihen und Abstellen eines Autos im jeweiligen Geschäftsgebiet. Während in Karlsruhe der große Anteil an stationsgebundenen Fahrzeugen für die hohe Dichte von 3,2 Autos per 1000 Einwohner verantwortlich ist, sind in München etwa 2400 der Fahrzeuge von "free-floating"-Anbietern. Neben verschiedenen Stunden- und Tagespaketen rechnen die meisten Anbieter - egal ob stationsabhängig oder -unabhängig - ihre Fahrten nach der abgelaufenen Zeit ab. Das kann dazu führen, dass stockender Verkehr oder eine lange Parkplatzsuche den Preis nach oben treiben können. Die zeitabhängigen Tarife liegen etwa zwischen 25 und 30 Cent pro Minute, die Preise für Stunden- und Tagespakete variieren von Anbieter zu Anbieter stark.

Wenn von Mobilität der Zukunft die Rede ist, gilt Carsharing als ein Baustein - neben dem öffentlichen Nahverkehr und anderen Mobilitätsdienstleistungen. All die Varianten sollen das Verkehrsaufkommen auf den Straßen entlasten. Für kurze Strecken können neben Leihrad, Scooter und Carsharing jedoch auch die eigenen Beine ausreichend sein.

© SZ vom 17.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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