Münchner FlughafenMann drückt Polizeipraktikanten Drogen in die Hand

Weil er das Gelernte so schnell in die Praxis umgesetzt hat, überlegt sich die Bundespolizei noch eine Belohnung für den aufmerksamen Praktikanten. (Symbolbild)
Weil er das Gelernte so schnell in die Praxis umgesetzt hat, überlegt sich die Bundespolizei noch eine Belohnung für den aufmerksamen Praktikanten. (Symbolbild) (Foto: Sachelle Babbar)

Im Vorbeigehen übergibt der 39-Jährige ein Tütchen an den Schüler. Der reagiert sofort und beobachtet den Verdächtigen bis zum Eintreffen der Beamten.

Von Joachim Mölter

Ausgerechnet einem Schülerpraktikanten der Bundespolizei drückte ein 39 Jahre alter Mann am vergangenen Donnerstag am Münchner Flughafen ein Tütchen Marihuana in die Hand. Wie die Bundespolizei an diesem Mittwoch mitteilte, habe der Mann dem Jugendlichen die Droge im Munich Airport Center „im Vorbeigehen spontan“ übergeben.

Der 16 Jahre alte Gymnasiast aus Erding reagierte freilich genauso spontan: Er sorgte dafür, dass die zuständige Landespolizei verständigt wurde, und beobachtete den Tatverdächtigen mit einem Mitpraktikanten so lange, bis dieser von Beamten kontrolliert werden konnte.

Wie sich herausstellte, handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um einen 39-Jährigen aus Nürnberg, der in Begleitung eines 20-Jährigen in den Urlaub nach Bangkok fliegen wollte. Das durfte er letztlich auch, nachdem die polizeilichen Maßnahmen abgeschlossen waren. Der 39-Jährige wurde angezeigt, weil er einem Jugendlichen illegal Cannabis abgegeben beziehungsweise überlassen hat – ein besonders schwerer Fall gemäß Paragraf 34 des Konsumcannabisgesetzes, wie die Bundespolizei mitteilte. Nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub muss sich der Beschuldigte dem weiteren Verfahren stellen und dabei wohl auch erklären, warum er dem unbekannten Jugendlichen das Tütchen Marihuana überhaupt in die Hand gedrückt hat.

Der Gymnasiast hatte an einem dreitägigen Schülerpraktikum teilgenommen, das die Bundespolizei am Flughafen München angeboten hatte. Weil er das Gelernte so schnell in die Praxis umgesetzt hat, überlege sich die Bundespolizei noch eine besondere Belohnung, sagte der Polizeisprecher.

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