Roca Junior:Guter Kaffee und Bananenbrot

Roca Junior: Latte-Art auf dem Cappuccino, dazu ein Stück Bananenbrot, mehr kriegt man im Roca Junior nicht - mehr braucht es aber auch nicht.

Latte-Art auf dem Cappuccino, dazu ein Stück Bananenbrot, mehr kriegt man im Roca Junior nicht - mehr braucht es aber auch nicht.

(Foto: Lorenz Mehrlich)

Im Café "Roca Junior" konzentriert sich Betreiber Onur Kaya auf das Wesentliche. Bei Kaffeeenthusiasten ist der kleine Laden trotz seiner Randlage beliebt.

Von Jacqueline Lang

Es gibt Ecken in München, die sind eigentlich gar nicht so weit ab vom Schuss und doch verirrt man sich nicht allzu oft dorthin - zumindest, wenn man nicht ohnehin dort wohnt. Die Kreittmayrstraße in der Maxvorstadt ist so eine: Die kleine Straße, die von der Sandstraße abgeht und zur Kirche Sankt Benno führt, ist ruhig - und obwohl es nicht nur eine Bäckerei, sondern auch ein paar Restaurants und eine Bar gibt, ist hier selbst an einem sonnigen Samstagvormittag wenig los. Genau hier ein Café zu eröffnen ist also mit einem gewissen Risiko verbunden. Könnte man meinen. Bis man das Roca Junior von Onur Kaya besucht hat.

Der winzige Laden, den Kaya vergangenen Frühjahr direkt neben der Bäckerei aufgemacht hat, ist fast zu klein für die vielen Kaffeeenthusiasten, die sich hineindrängen. Sein Masterstudium hat Kaya für den Traum vom eigenen Café geschmissen - und in unterschiedlichen Cafés das Barista-Handwerk gelernt.

Die Farbe Türkis ziert hier nicht nur einen Großteil der linken Wand. Auch das Herzstück des Cafés, die La-Marzocco-Siebträgermaschine, strahlt in dieser Farbe. Wer ans Meer denkt, liegt richtig: Neben Specialty Coffee schlägt das Herz des Betreibers für das Surfen. Der entspannte Vibe im Roca Junior, er macht nun noch mehr Sinn. Kaya selbst versteht sein Café als einen Ort, wo man "einfach mal dem Alltagsstress entkommt".

Was gibt es dort?

Wer großen Hunger mitbringt, wird im Roca Junior vermutlich nicht auf seine Kosten kommen. Wer aber Lust auf richtig guten Kaffee und Bananenbrot hat, ist hier genau richtig: Wie in vielen Cafés, die Kaffee als Genussmittel und nicht als Wachmacher verstehen, gibt es auch im Laden von Onur Kaya regelmäßig eine neue Auswahl an Bohnen, die zu Espresso (einfach 2,50 Euro/ doppelt 3,50 Euro), Flat White (4,20 Euro) oder Cappuccino (klein 3,60 Euro/groß 4,20 Euro) verarbeitet werden. Außerdem hat man immer die Wahl, ob man seinen Kaffee lieber klassisch mag, also eher schokoladig, oder lieber fruchtig. Und wem eine Röstung besonders gut schmeckt, der kann sich frisch gemahlenen Kaffee mit nach Hause nehmen.

Roca Junior: Im Regal findet man die Kaffeebohnen, die in der Mühle vom Roca Junior landen, auch zum Mitnehmen für Zuhause kaufen - als ganze Bohne oder frisch gemahlen.

Im Regal findet man die Kaffeebohnen, die in der Mühle vom Roca Junior landen, auch zum Mitnehmen für Zuhause kaufen - als ganze Bohne oder frisch gemahlen.

(Foto: Lorenz Mehrlich)
Roca Junior: Inhaber Onur Kaya steht meist selbst hinterm Tresen.

Inhaber Onur Kaya steht meist selbst hinterm Tresen.

(Foto: Lorenz Mehrlich)
Roca Junior: Viele Plätze gibt es in dem kleinen Café in der Kreittmayrstraße nicht, aber bei gutem Wetter stehen auch ein paar Hocker draußen.

Viele Plätze gibt es in dem kleinen Café in der Kreittmayrstraße nicht, aber bei gutem Wetter stehen auch ein paar Hocker draußen.

(Foto: Lorenz Mehrlich)

Kaya bezieht seine Bohnen übrigens alle von seinem Freund Denes Rajmond, der sich wie Kaya selbst im vergangenen Jahr selbstständig gemacht hat, mit der R.D. Coffee-Rösterei in Unterhaching. Ab und an steht Rajmond übrigens auch hinterm Tresen im Roca Junior und kredenzt seinen eigenen Kaffee: frisch geerntet und frisch geröstet. Das, meint Kaya, sei etwas Besonderes, "denn viele Cafés und Röstereien beziehen alten Kaffee und rösten den frisch - bringt leider nicht viel". Bei der Rösterei seines Vertrauens setze man indes auf kleine Chargen, dafür sei alles immer frisch.

Nicht nur etwas für Kaffeeliebhaberinnen sind übrigens die Fruchtlimonaden auf der Basis von Guavensaft (je 3,20 Euro), die Kaya im Angebot hat: Zur Auswahl stehen Lemongras, Kurkuma und Ingwer, Holunder und Minze oder Yuzu. Letzteres ist eine Zitrusfrucht, die sich geschmacklich irgendwo zwischen Zitrone und Mandarine bewegt.

Auch beim Bananenbrot hat man die Qual der Wahl: Bananenbrot mit Apfel und Zimt, Birnen und Walnüssen oder doch lieber mit Kirschen (zwischen 2,80 und 3 Euro)? Gebacken wird das zwar nicht im Laden selbst, weil die Küche dafür viel zu klein wäre. Weil es aber fast täglich frisch von der Düsseldorfer Firma "Be Bananas" in die Münchner Kreittmayrstraße geschickt wird, ist es trotzdem herrlich saftig. Und: Wer ein Stück isst, tut auch noch Gutes. Denn das Bananenbrot ist aus gerettetem Obst hergestellt, das sonst im Müll landen würde.

Wen trifft man dort?

Die Zahl der Cafés, die sich auf Specialty Coffee spezialisiert haben, wächst von Jahr zu Jahr - und mit ihr die Fangemeinde. Wie sonst wäre es zu erklären, dass das Roca Junior keine Premiumlage braucht, um Kundschaft anzulocken? In das kleine Café jedenfalls kommen die Menschen aus der ganzen Stadt wegen des guten Kaffees - und bleiben wegen des netten Ambientes. Auch die Zahl der umliegend wohnenden Stammgäste scheint hoch zu sein. Kein Wunder, müsste man doch ins Westend laufen oder zumindest die Dachauer Straße queren, bevor man anderswo auch nur annähernd so guten Kaffee bekommt. Einziges Manko: Eine Toilette gibt es in dem kleinen Laden nicht.

Roca Junior - Artisan Coffee, Kreittmayrstraße 5, 80335 München, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 7 bis 17 Uhr, Samstag 9 bis 17 Uhr.

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