Café Ora:Dorfidylle in Sendling

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Orazio di Pietro hat sein Café im Stemmerhof Anfang Mai eröffnet. (Foto: Florian Peljak)

Espresso an der Bar, Cappuccino im Hof, knusprige Panini und reichlich gefüllte Croissants: Das Café Ora im Stemmerhof bietet italienisches Lebensgefühl mit französischer Note.

Von Christina Böltl

Kinder laufen zwischen den Gebäuden des ehemaligen Bauernhofs umher, Blumen wiegen sich im Wind und erfüllen den Stemmerhof mit einem leichten Aroma von Lavendel. Hier mitten in Sendling wird München seinem Ruf als Millionendorf gerecht. Die Atmosphäre des Hofs erinnert eher an einen Dorfplatz als an eine Großstadt. Zwischen Bioladen, Restaurants und einem Geschäft für Kinderkleidung stehen einige gelbe Tische und Stühle sowie ein großer Holztisch mit Bank. Sie gehören zum Café Ora, dessen Tür weit offen steht.

Drinnen ist nicht viel Platz. Aber für einen morgendlichen Espresso mit Croissant an der Theke reicht es allemal. Das Innere des Cafés wirkt mit seiner Einrichtung aus Holz freundlich und hell. In einer dreistöckigen Glasvitrine findet sich Süßes und Herzhaftes, französisches und italienisches Gebäck. Eine Tafel an der Wand gibt einen Überblick über das Angebot.

Vor dem Café gibt es einige Sitzplätze. (Foto: Florian Peljak)

Hinter der Theke, zwischen Kaffeemaschine und Basilikum, steht Orazio di Pietro. Er hat das Café dieses Jahr eröffnet, „weil es im Winter langweilig war“. Seit gut fünf Jahren betreibt er die Eisdiele gegenüber - aber eben nur im Sommer. In der Umgebung ist sein Eis längst bekannt und beliebt. Das sei ein Bonus für das Café, sagt er, „weil die Leute mir vertrauen“. Und so trifft man im Café Ora auch viele Menschen aus der Nachbarschaft. Junge Familien sitzen an den Tischen ebenso wie Freundinnen beim Kaffeeklatsch. Auch auf dem Weg ins Büro schauen einige Gäste vorbei.

Di Pietro unterhält sich mit allen gerne. In seinem Café sollen die Gäste ihren Kaffee in Ruhe genießen können. „Die Leute müssen im Leben immer laufen, laufen, laufen mit Papier- oder Plastikbechern, aber das schmeckt nicht und macht nur Müll“, sagt der gebürtige Sizilianer. Coffee-to-go gibt es bei ihm deshalb nicht. Er wünscht sich, dass seine Gäste nicht ständig nach Neuem suchen, sondern sich die Zeit nehmen, um zu genießen, was schon da ist.

Im Laufe seines Lebens ist di Pietro selbst schon viel herumgekommen, hat Gebäck und Cafés in ganz Italien kennengelernt und auch in einer Boulangerie gearbeitet. In seinem Café gibt es deshalb hausgemachte französische Croissants (2,10 Euro) genauso wie italienische Focaccia mit Parmaschinken und Mozzarella (4 Euro). Knusprig, buttrig und üppig gefüllt sind die Croissants aux Amandes mit Marzipan und Mandelblättchen (2,60 Euro), ebenso wie die Croissants mit Pistaziencreme (2,30 Euro).

Sandwich mit Parmaschinken, Croissant und Cappuccino - im Café Ora ist die Karte auf das Wesentliche reduziert. (Foto: Florian Peljak)
Die Quiche mit Spinat und Ziegenkäse ist bei den Gästen besonders beliebt. (Foto: Florian Peljak)

Besonders beliebt ist laut di Pietro die Quiche für 4,20 Euro, die es sowohl mit Spinat und Ziegenkäse als auch als klassische Quiche Lorraine gibt. Ein wahres Gedicht sind die belegten Semmeln mit Mortadella und Taleggio (3,90 Euro), Grillgemüse, Käse und Basilikum (3,90 Euro) oder Ziegenkäse, Walnüssen und Honig (4,10 Euro). Dazu passt ein Kaffee, der etwa als Espresso (2,20 Euro), Macchiato (2,60 Euro) oder Cappuccino (3,20) gereicht wird.

Café Ora, Plinganserstraße 6, 81369 München, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-18 Uhr, Samstag 9-16 Uhr.

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